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Coenzym Q10 (CoQ10) – sinnvoll zur Nahrungsergänzung?

Auf einen Blick – Coenzym Q10

Was ist Coenzym Q10?

  • Mikronährstoff, der Vitamin E und K ähnelt
  • entscheidend an der Energiegewinnung aus der Nahrung beteiligt
  • kommt in Fleisch, Fisch und einigen Gemüsesorten (z. B. Brokkoli, Sojabohnen, Spinat) vor

Welche Wirkung hat Coenzym Q10? (Auszug)

  • verbessert die Energieproduktion der Mitochondrien
  • senkt oxidativen Stress, steigert dadurch die langfristige Zellgesundheit, beugt Zellschäden vor
  • erhält die normale Immunfunktion und damit die Leistungsfähigkeit

Wann wird Coenzym Q10 angewendet? (Auszug)

  • bei CoQ10-Mangel durch Fehlernährung
  • als Nahrungsergänzung zur Leistungssteigerung, als Energielieferant und als Antioxidans
  • in Anti-Aging-Präparaten (bspw. in Cremes und Lotionen für ein jüngeres Hautbild)

Was sind Nebenwirkungen von Coenzym Q10? (Auszug)

  • Nebenwirkungen nur bei Überdosierung
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauch- und Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Schwindel
  • Reizbarkeit und Unruhe

Wann darf man Coenzym Q10 nicht einnehmen?

  • Wechselwirkungen bestehen mit Cholesterinsenkern und blutgerinnungshemmenden Medikamenten
  • Sensibilität für Insulin wird erhöht, der Zuckerspiegel muss bei CoQ10-Einnahme stärker überwacht werden
  • keine Kontraindikation bekannt

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Falls Sie sich bereits mit Nahrungsergänzungsmitteln beschäftigt haben, sind Ihnen die Begriffe Coenzym Q10 oder Ubiquinol 50 wahrscheinlich schon einmal begegnet. Die Werbung verspricht vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit durch die Einnahme von CoQ10. In der Hoffnung, sich etwas Gutes zu tun, greifen deswegen viele Menschen zu. Allerdings wissen die wenigsten Verbraucher, worum es sich bei CoQ10 genau handelt. CoQ10 verspricht eine verbesserte Energieversorgung, ein stärkeres Immunsystem und zahlreiche andere Vorteile bei Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs.

Wissenschaftliche Belegbarkeit?

Neben Hautcremes, die ein jüngeres Aussehen versprechen, gibt es Coenzym Q10 auch in Kapsel- oder Tablettenform zur Nahrungsergänzung. In beiden Formen ist die Wirkung dieser Präparate in der Wissenschaft jedoch nicht unumstritten. Deswegen wird in Studien immer wieder untersucht, ob CoQ10 die Erwartungen erfüllt. So vielfältig wie das vermeintliche Wirkungsspektrum fallen dabei auch die Ergebnisse der Studien aus!

Damit Sie sich einen umfassenden Eindruck von CoQ10 verschaffen können, erfahren Sie im folgenden Artikel alles darüber, was CoQ10 wirklich ist. Außerdem erklären wir Ihnen, ob CoQ10 tatsächlich so wirkt wie versprochen und ob Gefahren mit der Einnahme verbunden sind.

Was ist Coenzym Q10?

Das Coenzym CoQ10 ist ein Mikronährstoff, der den Vitaminen K und E ähnlich ist. Teilweise wird es über die Nahrung aufgenommen, der Körper kann es aber auch selbst aus Tyrosin oder der Aminosäure Phenylalanin in Verbindung mit Mevalonsäure herstellen. Es kommt in unterschiedlicher Konzentration in fast jeder menschlichen Zelle vor und dient dort der Energieproduktion. Es ist auch bekannt unter den Namen Q-10, Coenzym Q10 oder Ubichinon-10. Dabei verweist das „ubique“ (überall) im Namen darauf, dass es in fast jeder Zelle zu finden ist.

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Kraftstoff für die Zellen

In jeder Zelle des menschlichen Körpers wird Energie umgewandelt. Die Energie, die in der Nahrung vorhanden ist, wird mithilfe eines Prozesses, der oxidative Phosphorylierung genannt wird, zu der Energie umgebaut, die der Körper nutzen kann. Diese Energie wird ATP genannt und in allen Organen, vor allem aber in Herz, Lunge und Leber, benötigt. Deswegen findet sich in diesen Organen auch die höchste CoQ10-Konzentration.

Bei der Umwandlung von Nahrungsenergie in Zellenergie „befeuert“ CoQ10 drei der insgesamt fünf Prozesse in den Mitochondrien:

  • Komplex 1: NADH: Ubichinon-Oxido-Reduktase,
  • Komplex 2: Succinat: Ubiquinon-Oxido-Reduktase
  • und Komplex 3: Ubiquinol: Cytochrom-c-Reduktase

Dabei wirkt CoQ10 als ein fettlöslicher Elektronenübermittler, der in den verschiedenen mitochondrialen Prozessen u. a. die Produktion von ATP, die Produktion von Sauerstoff und die Regeneration von Vitamin E und Vitamin C versorgt.

Versorgung des Körpers mit CoQ10

Bei einer ausgewogenen Ernährung werden täglich schätzungsweise drei bis fünf Milligramm Q10-Extrakte über die Nahrung aufgenommen. Lebensmittel wie Innereien, öliger Fisch oder Olivenöl weisen einen hohen Anteil an CoQ10-Extrakten auf. Da durch das starke Erhitzen beim Braten der CoQ10-Anteil sinkt, sollte ein Teil des CoQ10-Bedarfs mit Nüssen und Gemüse abgedeckt werden. Pistazien, Brokkoli oder Hülsenfrüchte eignen sich dafür besonders. Käse und Milchprodukte (Butter) enthalten ebenfalls verhältnismäßig viel CoQ10.

Hier finden Sie eine kurze Übersicht über einige Nahrungsmittel, die besonders viel CoQ10 enthalten:

  • Fleisch: Fleisch enthält generell viel CoQ10, z. B. Herz und Leber einen noch höheren Anteil
  • Fisch: Makrelen, Sardinen
  • Gemüse: Brokkoli, Sojabohnen, grüne Bohnen, Spinat, Kohl, Knoblauch
  • Obst/Nüsse: Walnüsse, Mandeln
  • Sonstiges: Walnussöl, Mandelöl, Olivenöl

Die Leber weist einen hohen Anteil an CoQ10 auf. Dr. Dr. Tobias Weigl erklärt Ihnen in seiner Video-Visite, warum diese Substanz dort so sehr gebraucht wird und welche Funktionen die Leber für Ihren Körper erfüllt.

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Welche Wirkung wird Coenzym Q10 nachgesagt?

Bevor wir darauf eingehen, ob das Coenzym Q10 die versprochenen Effekte herbeiführen kann, erhalten Sie hier eine Übersicht über alle potenziellen Wirkweisen dieses Mikronährstoffes. Die Auswahl an Produkten, die CoQ10 enthalten, ist für den Verbraucher mittlerweile unüberschaubar groß geworden. Denn oftmals wird es zusätzlich noch mit anderen Vitalstoffen kombiniert. Diese Kombipräparate versprechen häufig eine verbesserte Gesundheit, eine schöne Haut und erkrankungsfreies Altern. Für den Endverbraucher wird es dadurch allerdings zu einer Herkulesaufgabe, eine informierte Meinung zu CoQ10 zu entwickeln.

Dem Mikronährstoff CoQ10 wird eine positive Wirkung auf viele Bereiche des Körpers nachgesagt. Hier finden Sie eine Liste der häufigsten Werbeversprechungen. Die wichtigsten dieser Wirkbereiche werden im Anschluss detaillierter erklärt.

In aller Deutlichkeit: Bei dieser Auflistung handelt es sich um Werbeversprechen, deren Wirksamkeit nicht belegt sein muss. Welche Funktionen CoQ10 tatsächlich erfüllt, lesen Sie im nächsten Kapitel.

  • Energielieferant
  • verbesserte Hirnleistung und Konzentration
  • antioxidative Wirkung
  • Schutz vor freien Radikalen
  • wirkt Entzündungen entgegen
  • senkt den Blutdruck
  • beugt Zellläsionen vor
  • Anti-Aging-Wirkung
  • Unterversorgung entgegenwirken
  • sportliche Leistungsfähigkeit steigern
  • verbessertes Immunsystem

Antioxidative Wirkung

Ein sehr häufiges Versprechen der Werbung bezieht sich auf die antioxidative Wirkung von CoQ10. Zusammen mit den Vitaminen C und E, Glutathion und Liponsäure zählt es zu den fünf „großen“ Antioxidantien.

Antioxidantien wird eine zellerhaltende Wirkung nachgesagt. CoQ10 bindet freie Radikale. Das sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die oxidativen Stress auslösen. Dieser oxidative Stress führt zu einem erhöhten Risiko für:

Außerdem fördert oxidativer Stress den frühzeitigen Alterungsprozess und kann Blutgefäße und Proteine zerstören und sogar Erbinformationen in der DNS ändern.

Exkurs: Resveratrol – das Rotwein-Antioxidans

„Rotwein ist gut fürs Herz!“. Jeder Weinliebhaber schwört auf diese positive Eigenschaft des Lieblingsgetränks. Resveratrol ist einer der positiven Bestandteile des Weins. Dieses Rotwein-Polyphenol schützt die Weintrauben vor freien Radikalen und wirkt in ihnen wie ein pflanzeneigenes Antibiotikum.

Einige dieser gesunden Eigenschaften können sich bei Verzehr auch beim Menschen bemerkbar machen. Denn diese Wirkstoffe finden sich auch nach dem Herstellungsprozess im Wein wieder. So werden Resveratrol folgende gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt:

Besonders hervorgehoben wird allerdings die antioxidative Wirkung. Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und damit vor frühzeitigen Zellschäden. Doch überdosiert können sich auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen entwickeln.

Ist eine Einnahme von Resveratrol also empfehlenswert? Gibt es vielleicht sogar Gefahren? Entscheidend für eine Empfehlung ist, ob Resveratrol die angepriesene Wirkung tatsächlich besitzt oder ob es sich dabei nur um Werbeversprechungen handelt. Das und mehr erfahren Sie in unseren Artikel „Resveratrol – wie empfehlenswert ist das Rotwein-Antioxidans wirklich?

CoQ10 für Ihr Herz

Ein weiteres Versprechen betrifft die positive Wirkung von Q10 auf den Blutdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen. In diesem Bereich versprechen sich Forscher aktuell den größten Nutzen von CoQ10. Sowohl bei Herzinsuffizienz als auch bei Bluthochdruck soll CoQ10 helfen. Ursächlich für eine Herzinsuffizienz sind Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, Herzinfarkte oder Herzmuskelentzündungen. Die regelmäßige Einnahme von CoQ10 verspricht eine Besserung für Ihr Herz.

Bis zu 20 % der Europäer leiden unter Bluthochdruck. Das eröffnet einen riesigen Absatzmarkt für Nahrungsergänzungsmittel, deren Einnahme den Blutdruck senken soll. Die Anbieter von CoQ10-Präparaten versprechen eine spürbare Senkung des systolischen und des diastolischen Blutdrucks.

Steigerung der Leistungsfähigkeit

Das Coenzym Q10 ist entscheidend an der Energiegewinnung des Körpers beteiligt. Deswegen wird in der Werbung häufig suggeriert, dass zusätzliches CoQ10 auch zusätzliche Energiereserven bedeutet. Insbesondere Sportler sollen von einer besseren Sauerstoffversorgung und einer erhöhten Kreislaufbelastungskapazität profitieren. Dazu gehört auch, dass der Körper im anaeroben Bereich zu mehr Leistung fähig ist. Der anaerobe Bereich ist der Trainingsbereich höchster Intensität, in dem der Körper nicht mehr genug Sauerstoff bereitstellen kann, um den Verbrauch zu decken. Hochintensive Belastungen nötigen Athleten eine hohe anaerobe Leistungsfähigkeit ab.

Gut zu wissen!
Die Trainingsbelastung wird unterteilt in einen aeroben und einen anaeroben Bereich. Im aeroben Bereich reicht der aufgenommen Sauerstoff aus, um den Energieverbrauch des Körpers zu decken. Sportarten im anaeroben Bereich sind beispielsweise Joggen, Radfahren, Nordic Walking. Der anaerobe Bereich beschreibt unter anderem hochintensive Phasen des Sprintens oder Maximalbelastungen beim Krafttraining.

Anti-Aging-Wirkung des CoQ10

In vielen Hautcremes findet sich Q10 als Wirkstoff. Diese Cremes werden oftmals als Anti-Falten-Cremes vermarktet, denn Q10 soll den oxidativen Stress durch Sonnenstrahlen und Lichtschädigung vermindern und damit die Hautalterung verlangsamen. Da CoQ10 lipophil, also fettliebend ist, dringt es auch in tiefere Hautschichten ein.

Mit steigendem Alter sinkt die Konzentration von CoQ10 und damit auch die Schutzwirkung für die Haut. Deswegen sollen Cremes und Lotions den CoQ10-Haushalt wieder auffüllen können.

„Auch wenn die Werbung CoQ10 als Alleskönner anpreist, kommt die Wissenschaft häufig zu dem Schluss, dass diese Versprechungen einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht standhalten.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Klick um zu Tweeten

Forschungsergebnisse: Anwendungsgebiete von Coenzym Q10

Im vorherigen Kapitel wurden alle Werbeversprechungen aufgezählt, die CoQ10 in den letzten Jahren zugeschrieben wurden. Jetzt untersuchen wir diese Versprechungen genauer. Denn es ist unstrittig, dass CoQ10 in der Medizin wirkungsvoll zum Einsatz kommt. Ob und inwiefern CoQ10 aber tatsächlich in allen genannten Bereichen die Erwartungen erfüllen kann, erfahren Sie hier.

CoQ10-Unterversorgung

Es ist naheliegend, dass CoQ10 verabreicht wird, wenn eine Unterversorgung des Körpers vorliegt. Eine Unterversorgung kann zu einer Kardiomyopathie (vergrößertes Herz z. B. bei Herzinsuffizienz) führen und auch Auswirkungen auf die Entwicklung und Funktion des Gehirns haben.

CoQ10 versorgt die Mitochondrien

Die Relevanz von CoQ10 für die Funktion der Mitochondrien wurde weiter oben bereits detailliert behandelt. Dementsprechend treten auch hier Probleme auf, wenn der Körper nicht genug CoQ10 erhält oder herstellen kann. Als Folge können mitochondriale Myopathien drohen. Das sind seltene Erkrankungen, die u. a. mit einer Muskelschwäche einhergehen.

Zur Behandlung wurden in verschiedenen Studien hochdosierte CoQ10-Präparate verabreicht, die sowohl die Muskelausdauer verbessern, die Ermüdung und den Ausstoß von Laktat senken konnten, also zu einer Leistungssteigerung verholfen haben. Bei diesen Studien wurden Dosen von 30–300 Milligramm verwendet. Allerdings konnte in den Studien kein Langzeiterfolg festgestellt werden. Bereits nach drei Monaten zeigte die Supplementierung keine Wirkung mehr. Eine Hypothese der Forscher für diese Beobachtung lautet daher, dass die Dosierung in diesen Fällen zu gering war und insbesondere bei mitochondrialen Myopathien noch höhere Dosen genutzt werden sollten.

CoQ10 gegen Fibromyalgie

Das Fibromyalgie-Syndrom bedeutet für Erkrankte häufig ein Leben mit starken Schmerzen, anhaltender Müdigkeit und Schlafstörungen. Auch bei dieser Erkrankung wird CoQ10 eingesetzt. Forscher haben festgestellt, dass CoQ10 in hohen Dosen helfen kann, Entzündungen zu senken und bestimmte antioxidative Enzyme zu vermehren, die den oxidativen Stress senken und bei der Behandlung der Fibromyalgie behilflich sein können.

CoQ10 für ein gesundes Herz

Oxidativer Stress spielt eine entscheidende Rolle bei kardiovaskulären Erkrankungen. In Untersuchungen herzkranker Patienten wurde häufig ein niedriger CoQ10-Spiegel festgestellt. Deswegen konzentrierte sich ein großer Teil der Forschung schon frühzeitig auf die herzstärkenden Wirkungen des CoQ10. Bereits im Jahr 1994 veröffentlichte der Forscher Per Langsjoen die Ergebnisse von acht Jahren Forschung und verwies darin auf zahlreiche Vorteile von CoQ10. Darauf aufbauend gelangen Forschern in den letzten 25 Jahren weitere Entdeckungen, die Coenzym Q10 bei folgenden Herzerkrankungen einen Nutzen zusprechen:

  • Herzinsuffizienz
  • Atherosklerose

Aktuelle Studien zu CoQ10

In einer Studie aus dem Jahr 2015 erwies sich CoQ10 in Kombination mit Selen als effektive Nahrungsergänzung und senkte die Sterblichkeitsrate der Studienteilnehmer zehn Jahre nach der Supplementierung um über 10 % im Vergleich zur Placebo-kontrollierten Gruppe (28,1 % zu 38,7 %).

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 belegt neben dem positiven Einfluss von CoQ10 auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Funktionen auch eine Wirkung bei Diabetes, Leber– und Nierenerkrankungen.

Der blutdrucksenkende Effekt von CoQ10 wurde im Jahr 2012 in einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie untersucht. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit von CoQ10 auf den Blutdruck geringer ist, als in früheren Studien angenommen. Auch eine 2018 durchgeführte Studie kam zu dem Schluss, dass CoQ10 nur wenig Einfluss bei Bluthochdruck hat und ein Einsatz gegen die koronare Herzkrankheit insgesamt nicht empfohlen werden kann. Vorher müssten weitere Studien durchgeführt werden, die einen therapeutischen Nutzen von CoQ10 tatsächlich bestätigen.

CoQ10 gegen neurologische Erkrankungen

Morbus Parkinson

Auch bei neurologischen Erkrankungen wird CoQ10 von einigen Anbietern empfohlen. Die Parkinsonkrankheit ist ein Beispiel für eine Erkrankung, die in Tierstudien gut durch die CoQ10-Supplementation behandelt werden konnte. 2015 wurde in einer randomisierten, Placebo-kontrollieren Doppelblindstudie festgestellt, dass auch der Mensch von einer CoQ10-Dosis von 300 Milligramm täglich profitiert und die Parkinson-Symptome nachlassen. Bereits ein Jahr später wurde diese Entdeckung aber widerlegt. In einer Meta-Analysis verschiedener Studien konnte insgesamt kein messbarer positiver Einfluss auf den Verlauf der Parkinsonerkrankung festgestellt werden.

Huntington

Auch zur Behandlung der Huntington-Krankheit (auch Chorea Huntington) wird teilweise CoQ10 empfohlen. Eine Empfehlung, die in neueren Studien nicht belegt werden kann. Eine Studie aus dem Jahr 2017 konnte bei 609 Teilnehmern keinerlei Einfluss von CoQ10 auf den Verlauf der Huntington-Krankheit in einem frühen Stadium beobachten. Zwar wurde es als sicher und gut verträglich eingestuft, eine signifikante neuroprotektive Wirkung konnten die amerikanischen Forscher allerdings nicht feststellen.

Alzheimer

In neueren Studien kommen Forscher zu dem Ergebnis, dass Alzheimer das Ergebnis von Zellschäden ist, die von freien Radikalen ausgelöst werden. Die antioxidativen Eigenschaften von CoQ10 führten in Tierversuche dazu, dass genau diese Entwicklung verlangsamt werden konnte. Damit kann CoQ10 potenziell zum Schutz vor Alzheimer eingenommen werden. Weitere Studien müssen jedoch noch nachweisen, dass diese Wirkung auch bei Menschen eintritt und die langfristige Einnahme keine Risiken birgt.

Friedreich-Ataxie

Die Friedreich-Ataxie ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems. Sie äußert sich in zahlreichen Symptomen, von Störungen des Nervensystems, des Bewegungsapparates und psychiatrischen Symptomen bis zu Kardiomyopathien oder Diabetes. Studien konnten nachweisen, dass Patienten mit dieser Erkrankung häufig an CoQ10-Unterversorgung leiden. Eine Supplementierung mit CoQ10 liegt daher nahe. Allerdings konnte die Wissenschaft bisher keine endgültige Empfehlung für diese Behandlungsmethode aussprechen. Denn in keiner klinischen Studie konnte eine erhöhte CoQ10-Versorgung zu einer messbaren Verlangsamung der Friedreich-Ataxie beitragen.

CoQ10 bei Krebserkrankungen

Bei Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, werden ebenfalls häufig verringerte CoQ10-Werte gemessen. Studien aus dem Jahren 1994 und 2006 konnten nachweisen, dass eine hochdosierte CoQ10-Einnahme von 390 Milligramm pro Tag Melanome reduzieren und Metastasen langfristig verschwinden lassen konnte. Patienten mit hohem CoQ10-Spiegel hatten im Vergleich kleinere und weniger Tumoren und Metastasen. Diese Ergebnisse konnten in neueren Studien teilweise reproduziert werden. Es besteht eine nachweisbare Verbindung zwischen dem Coenzym Q10-Spiegel und dem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Auch andere Arten von Krebs zeigen eine enge Verbindung zum CoQ10-Spiegel, bspw. Gebärmutterhalskrebs. Die Mechanismen dahinter sind häufig ungeklärt. Die Wissenschaft vermutet, dass eine generelle Stärkung des Immunsystems und die antioxidative Wirkung des CoQ10 verantwortlich sind. Gleichzeitig zeigte sich in Studien auch eine Schutzwirkung bei durchgeführter Chemotherapie, die Herz und Leber vor den giftigen Chemotherapie-Medikamenten schützen.

Gut zu wissen!
Die mögliche prophylaktische Wirkung des CoQ10 bei Krebserkrankungen ist schon seit den 1960er-Jahren bekannt und wird seitdem immer wieder untersucht. Damals handelte es sich allerdings eher um anekdotische Berichte und Einzelfallstudien. Konzentrierte Forschung an CoQ10 als Präventionsagens begann erst viele Jahre später.

CoQ10 bei Diabetes

Ein weiteres Werbeversprechen betrifft die regulierende Wirkung des CoQ10 bei der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2015 untersuchte sieben Studien mit insgesamt 156 Teilnehmern. Diese kommt zu dem Schluss, dass CoQ10 in den Studien keinerlei Einfluss auf die glykämische Kontrolle, die Fettzusammensetzung oder den Blutdruck bei Diabetes-Patienten erkennen lässt. Eine Wirkung könne allerdings nicht vollständig ausgeschlossen werden. Auch hier sind weitere Untersuchungen mit einer höheren Teilnehmerzahl notwendig, ehe eine Empfehlung für die Einnahme von CoQ10 ausgesprochen werden kann.

CoQ10 gegen Migräne

Forscher vermuten eine Ähnlichkeit zwischen den Auslösern einer Migräne und mitochondrialen Myopathien. Beide könnten theoretisch durch CoQ10-Mangel ausgelöst werden und deswegen auch mithilfe von hochdosiertem CoQ10 therapierbar sein.

Im Jahr 2011 wurde in einer Studie ein möglicher prophylaktischer Effekt von CoQ10 vor Migräne gefunden. In der randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie litten Patienten weniger häufig unter Migräne, wenn Sie sich in Behandlung mit Coq10 befanden. Eine darauf aufbauende deutsche Studie aus dem Jahr 2012 begrenzte diesen möglichen Effekt allerdings auf Erwachsene, denn in ihrer Untersuchung war der Effekt bei Kindern nicht reproduzierbar und zieht damit auch die Ergebnisse der ersten Studie wieder in Zweifel.

CoQ10 als Anti-Aging-Mittel

Im Laufe des Lebens sinkt die natürliche CoQ10-Produktion des Körpers. Bei vielen altersbedingten Erkrankungen wird diese Senkung des CoQ10-Spiegels zumindest teilweise als Ursache vermutet. Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat herausgefunden, dass CoQ10 die bioenergetischen Vorgänge im Körper fördert und somit Auswirkungen des Alterns verzögert. Aber auch in diesem Teilbereich wird darauf verwiesen, dass die aktuelle Studienlage kein abschließendes Fazit zulässt. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die vielversprechenden Studienergebnisse zu bestätigen. Die positiven Eigenschaften u. a. bei neurodegenerativen Erkrankungen, Diabetes oder nachlassender Fruchtbarkeit müssen Untersuchungen mit größerer Teilnehmerzahl standhalten und reproduzierbar sein.

CoQ10 in Kosmetika

Der Nutzen von CoQ10 in kosmetischen Produkten ist durch Studien belegt. Die antioxidativen Eigenschaften des Coenzyms Q10 konnten in Studien nachgewiesen werden. Durch seine Eigenschaft als lipophil dringt es zudem in tiefere Hautschichten ein als andere Hautpflegeprodukte. Öl-Wasser-Emulsionen gelten dabei als die optimalen Trägersubstanzen für CoQ10-Präparate. Bei Kosmetikprodukten findet die Einnahme fast ausschließlich in Form von Cremes oder Lotionen statt, als medizinisches Produkt steht es vorwiegend in Tabletten- oder Kapselform zur Verfügung.

Dosierung von Coenzym Q10

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung macht keine näheren Angaben zum empfohlenen Tagesbedarf an CoQ10. In klinischen Studien galt es auch in sehr hohen Dosen als überwiegend sicheres Präparat. Dort wurden Dosierungen mit bis zu 3000 Milligramm pro Tag ohne weitreichende Nebenwirkungen verabreicht. Trotzdem warnen Experten vor einer langfristigen Überdosierung von Coq10.

Ein Großteil des benötigten CoQ10 wird im Körper selbst hergestellt, mit der Nahrung werden lediglich maximal 5–10 Milligramm pro Tag eingenommen. Dabei gelten folgende Referenzwerte:

  • unbedenklich: 10–30 Milligramm pro Tag
  • wahrscheinlich unbedenklich: bis zu 100 Milligramm pro Tag
  • nicht empfohlen: über 100 Milligramm pro Tag

Bei hohen Dosierungen kann es vereinzelt zu Nebenwirkungen kommen, in den Studien konnte allerdings kein einheitlicher Höchstwert festgestellt werden. Die individuelle körperliche Verfassung der Studienteilnehmer beeinflusst wahrscheinlich die Reaktion auf hochdosiertes CoQ10.

Haben Sie bereits Coenzym Q10 zur Nahrungsergänzung/als Kosmetika eingenommen? Welchen Effekt haben Sie sich von der Einnahme versprochen? (Mehrfachnennungen möglich) Mit Ihrer Teilnahme erleichtern Sie anderen Lesern die Entscheidungsfindung für oder gegen CoQ10.

Fakten-Box – Coenzym Q10

Coenzym Q10, das Chinon-Derivat
Wirkung

  • ist an der Energiegewinnung (ATP) aus Nahrung beteiligt
  • befeuert die oxidative Phosphorylierung

Anwendungsgebiete

  • Organe mit hohem Energiebedarf (Herz, Leber, Lunge) benötigen hohe CoQ10-Versorgung
  • als Nahrungsergänzungsmittel zur Prophylaxe von Krankheiten oder Effekten des Alterns
  • Anti-Aging-Wirkung für die Haut in Kosmetika

Wichtigste Nebenwirkungen

Dosierung

  • 10–30 Milligramm pro Tag unbedenklich
  • in klinischen Studien wurden bis zu 3000 Milligramm verabreicht, häufig ohne gravierende Nebenwirkungen
  • Wechselwirkung bei blutgerinnungshemmenden Mitteln, Insulin und Cholesterinsenkern

Darreichungsform

  • natürliche Versorgung durch die Nahrung
  • als Nahrungsergänzungsmittel in Tabletten- oder Kapselform
  • in Cremes oder Lotionen
  • intravenös, als Lipid-Präparation

Was sind die Neben- oder Wechselwirkungen von Coenzym Q10?

Nebenwirkungen

In seltenen Fällen kann die Einnahme von hochdosiertem Coenzym Q10 zu Nebenwirkungen führen. Eine Einnahme von 10–30 Milligramm pro Tag ist unbedenklich, bei einer Einnahme darüber hinaus können jedoch folgende Nebenwirkungen eintreten:

Wechselwirkungen oder Kontraindikationen

Der Begriff Wechselwirkung bedeutet, dass sich Medikamente möglicherweise gegenseitig beeinflussen, wenn sie zusammen eingenommen werden. Dabei kann die Wirkung verstärkt oder verringert werden. Der Begriff Kontraindikation beschreibt den Umstand, dass bestimmte Medikamente auf keinen Fall zusammen eingenommen werden sollten.

Bei CoQ10 bestehen keinerlei Kontraindikationen mit anderen Medikamenten, Wechselwirkungen können bei folgenden Präparaten eintreten:

  • bestimmte Cholesterinsenker wie Lovastatin oder Pravastatin senken neben den Cholesterinwerten auch den CoQ10-Spiegel
  • blutgerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin oder Warfarin können in Verbindung mit CoQ10 das Risiko auf Blutungen erhöhen
  • CoQ10 kann die Sensibilität für Insulin erhöhen, Diabetiker sollten ihren Zuckerspiegel genau kontrollieren

Aktuelle Forschung – CoQ10 kann Fruchtbarkeit wiederherstellen

Das endokrine System ist ein Netzwerk aus Drüsen und Organen, das Hormone produziert, einlagert und absondert. Bestimmte Chemikalien (EDCs) greifen dieses System an und können dabei unter anderem zu einer Unfruchtbarkeit führen. Der genaue Mechanismus dahinter ist bis heute weitgehend unbekannt. In einer Studie aus dem Jahr 2020 gelang es der Wissenschaftlerin Maria Fernanda Hornos Carneiro zusammen mit ihren Kollegen, den schädlichen Einfluss des EDC Bisphenol A auf die Fruchtbarkeit zu reduzieren. Entscheidend dabei ist die Supplementierung mit dem Coenzym Q10.

CoQ10 gegen Bisphenol A

Die schädlichen Einflüsse des Bisphenol A auf menschliche Zellen können zum Zelltod und Chromosomendefekten führen. Außerdem steigert Bisphenol A den oxidativen Stress und mitochondriale Fehlfunktionen. Das Coenzym Q10 konnte diese Einflüsse in der Studie reduzieren und zusätzlich die Anzahl aneuploider (von der Norm abweichender) Embryos stark reduzieren. Die Forscher kommen daher zu dem Endergebnis, dass CoQ10 eine kostengünstige und risikoarme Möglichkeit ist, den Einfluss von Bisphenol A auf die Fruchtbarkeit zu senken.

Quelle: Maria Fernanda Hernon Carneiro u. a. (2020): Antioxidant CoQ10 Restores Fertility by Rescuing Bisphenol A-Induced Oxidative DNA Damage in the Caenorhabditis elegans Germline. In: Genetics 214/2: S. 381–395.

Häufige Patientenfragen

Worauf muss ich bei der Einnahme von CoQ10-Produkten achten?

Dr. Dr. T. Weigl
Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) weist darauf hin, dass Sie sehr genau auf die Dosierung achten sollten. Viele Produkte, die im Internet vertrieben werden, werben mit besonders hohen Dosierungen. Diese bieten aber keinerlei Mehrwert und führen in ungünstigen Fällen noch zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Reizbarkeit, Kopf– und Bauchschmerzen oder Schlaflosigkeit.

Das BgVV ordnet Nahrungsergänzungsprodukte mit 10–30 Milligramm CoQ10 als sicher ein. Produkte mit bis zu 100 Milligramm sind mit einem Hinweis versehen, dass Schwangeren, Stillenden, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren die Einnahme nicht empfohlen wird. Präparate, die darüber hinaus gehen, sind nicht ungefährlich, denn sie können sogar Störungen des Magen-Darm-Trakts hervorrufen.

Kann ich nur über die Nahrung meinen Tagesbedarf decken?

Dr. Dr. T. Weigl
Schätzungen besagen, dass maximal 5–10 Milligramm CoQ10 pro Tag über die Nahrung selbst aufgenommen werden. Allerdings ist der Körper in der Lage, CoQ10 selbst herzustellen. Sowohl aus den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin als auch im Darm kann der Mikronährstoff erzeugt werden, um den Bedarf zu decken. Daher ist es normalerweise nicht nötig, Coenzym Q10-Supplemente zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung einzunehmen.

Wie erkenne ich einen CoQ10-Mangel?

Dr. Dr. T. Weigl
Ein CoQ10-Mangel drückt sich in vielfältigen Symptomen aus. Diese können unabhängig voneinander auftreten und sich in ihrer Ausprägung individuell unterscheiden:

  • häufig auftretende Kopfschmerzen ohne bekannte Migränevorgeschichte
  • Abgeschlagenheit und häufige Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsschwäche, Burnout, Depressionen
  • schnelle körperliche oder geistige Erschöpfung

Hilft hochdosiertes CoQ10 bei der Energiebereitstellung beim Sport?

Dr. Dr. T. Weigl
Nein, ganz im Gegenteil. Untersuchungen belegen, dass Dosierungen bis zu 300 Milligramm sogar einen negativen Effekt auf Sportler haben können. So konnte nachgewiesen werden, dass bei Sportlern eine erhöhte Aktivität der Laktatdehydrogenase messbar ist und noch mehrere Tage nach der Anstrengung erhöhte Zellschädigungen vorhanden sind.

Typisches Patientenbeispiel

Niko hat der Ehrgeiz gepackt. Nachdem er zuletzt wieder mit dem Joggen angefangen hat, hängt er bei den Laufeinheiten mit seiner Trainingsgruppe aktuell noch stark hinterher. Das hat jetzt aber ein Ende! Im Internet hat er in einem Forum von der leistungssteigernden Wirkung von CoQ10 gelesen. Ein Forumsteilnehmer schwört darauf, dass er beim Training spürbar mehr Leistung abrufen kann und sich seine Laufzeit auf der Stammrunde um über zwei Minuten verbessert hat.

Schnell bestellt sich Niko ein sogenanntes Kombipräparat, in dem sich neben zahlreichen anderen Wirkstoffen auch CoQ10 in einer hohen Dosierung befindet. „Viel hilft viel.“, denkt er sich und beginnt wenige Tage später mit der Einnahme der Kapseln.

Schlechtes Bauchgefühl

Die ersten Trainingseinheiten verspürt er einen leichten Leistungsschub und freut sich über die erhoffte Verbesserung. Doch bereits nach zwei Wochen reagiert sein Körper nicht mehr wie gewollt auf die zusätzlichen Nährstoffe. Anstatt vor Energie zu strotzen, plagt Niko sich mit anhaltender Übelkeit, andauernden Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit herum.

Er begibt sich wieder ins Internet und ist erschrocken, dass so viele Erfahrungsberichte sehr ähnlich zu seinen Erlebnissen sind. In seinem Eifer hat er sich von den Versprechungen locken lassen und stellt nun zu seinem Erstaunen fest, dass er die empfohlene Höchstdosis um das Zehnfache überschritten hat. „Kein Wunder, dass mein Körper sich dagegen wehrt.“, denkt er und beschließt, die Kapseln ab sofort ersatzlos zu streichen.

Versorgung über die Ernährung

Nicht ganz ersatzlos, denn er hat auch gelesen, dass Fisch besonders viel CoQ10 enthält. Deswegen landet dieser jetzt ganz oben auf seinem Ernährungsplan. Von der Supplementierung mit CoQ10-Kapseln sieht er ab jetzt aber ab. Daraufhin verschwinden die Nebenwirkungen schnell wieder und auch wenn er beim Lauftraining immer noch langsamer ist als gewünscht, zwingt er sich jetzt zu Geduld und Disziplin. Sein Einsatz wird in den nächsten Wochen bestimmt auch ohne Nebenwirkungen Früchte tragen.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Timo Hülsmann
Lektorat: Clara Spottke
Veröffentlicht: 21.04.2020

Quellen

  • Siw Alehagen u. a. (2018): Still reduced cardiovascular mortality 12 years after supplementation with selenium and coenzyme Q10 for four years: A validation of previous 10-year follow-up results of a prospective randomized double-blind placebo-controlled trial in elderly. In: PLOS One 13/4.
  • Beniluz Aponte u. a. (2015): Role of Coenzyme Q10 in Breast Cancer. In: Semantic Scholar.
  • Jessica Ayers u. a. (2018): Recent Developments in the Role of Coenzyme Q10 for Coronary Heart Disease: a Systematic Review. In: Current Atherosclerosis Reports 20/6.
  • Hans Konrad Biesalski u. a. (2002): Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Georg Thieme-Verlag; Stuttgart/ New York.
  • Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (2001): Ernährungsmedizinische Beurteilung von Werbeaussagen zu Coenzym Q 10. Auf: mobil.bfr.bund.de
  • Mario D. Cordero u. a. (2012): Oxidative stress correlates with headache symptoms in fibromyalgia: coenzyme Q10 effect on clinical improvement. In: PLOS One 7/4.
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  • Stefan Evers (2012): Kindliche Migräne — CoEnzym Q10 nicht besser als Placebo. In: DNP – Der Neurologe und Psychiater 13: S. 26–29.
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  • Ahmed Negida u. Ahmed Menshawy (2016): Coenzyme Q10 for Patients with Parkinson’s Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: CNS & Neurological Disorders – Drug Targets (Formerly Current Drug Targets) 15/1: S. 45–53.
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3 Antworten
  • R. Boh.
    02.02.2021 16:09

    Ich kann obigem Bericht zu Q10 und Cholesterinsenkern nur zustimmen. Mein Hausarzt hat mir Cholesterinsenker verschieben, hatte Wert von 260. Nach wenigen Tagen kamen starke Rückenschmerzen. Habe empfindlichen Rücken mit öfter Schmerzen, da die Bandscheiben schon stark geschädigt sind.
    Bin nur noch krumm gelaufen. Nach absetzten des Cholesterinsenkers waren die Schmerzen nach 2 Tagen wieder weg. So ging es mehrmals zu, da ich ausprobieren wollte, von was die Rückenschmerzen genau kommen. Bin oft im Internet unterwegs und so suchte ich auch hier nach Rat. Da sogar bei den deutschen Verbraucherzentralen ein Hinweis zu Q10 und Cholesterinsenkern stand bin ich in den nächsten Drogeriemarkt und habe mir Q10 gekauft (50 mg Dosierung pro Tablette).
    Diese habe ich dann zu den Cholesterinsenkern genommen und die Rückenschmerzen blieben weg. Ich habe es wirklich mehrfach ausprobiert, und den Zusammenhang zwischen Schmerzen, Cholesterinsenkern und Q10 mehrfach getestet und gespürt. Den Zusammenhang konnte ich schon nach ein bis zwei Tagen spüren. So nehme ich jetzt täglich meinen Cholesterinsenker Atorvastation (20 mg) und Q10 (50 mg) zusammen und die Schmerzen bleiben weg und mein Cholesterinwert unter 200. Wer also Cholesterinsenker nimmt und Muskelschmerzen hat, für den rentiert es sich, da mal wenige Euro in den Drogeriemarkt zu investieren. Wenn es wirkt, dann merkt man es schnell. Kostet also nicht viel Zeit und Geld. Wünsche alles schmerzgeplagten Kollegen viel Erfolg.
    Es grüßt aus Nordbayern. R. Boh.

  • Robert Frost
    15.10.2021 02:38

    Hallo Dr. Dr. Tobias Weigl,
    ich bin seit 35 Jahren Vegetarier, habe seit vielen Jahren unter einer Depression gelitten, zuletzt unter schweren Episoden. Fernerhin wurde mir vor drei Jahren eine Fibromyalgie diagnostiziert. Ich litt (neben den obligatorischen Schmerzen ohne nachvollziehbare orthopädische Dispositionen) auch unter starken Antriebsstörungen, starker Müdigkeit und war nach geringen körperlichen Anstrengungen oft tagelang erschöpft.

    Trotz Reha und zahlreicher ambulanter Arztvisiten ließ sich keine Besserung meines Zustands erzielen. Ein Antidepressivum habe ich abgelehnt, da ich bereits einen Blutverdünner zu mir nehmen muss (Apixaban).

    Nachdem ich verschiedene Bücher über orthomolekulare Medizin studiert habe, bin ich auf das spannende Thema Mitochondrien gestoßen.

    Bekannt waren bei mir auffällig hohe CK-NAK Werte bei Routineblutuntersuchungen, ohne dass nennenswerte körperliche Belastungen vorgelegen hätten oder es zu muskulären Verletzungen kam.

    Das hat mich stutzig gemacht, nicht allerdings meine Ärzte.

    Ich habe daraufhin für mich herausgefunden, dass sowohl Q10 wie auch Vitamine des B Komplexes an den mitochondrialen Prozessen beteiligt sind.

    Aus eben diesem Grund hegte ich die Vermutung, dass ein Zusammenhang vorliegen könnte zwischen meinen Blutwerten, um so mehr, als ich als Vegetarier in den vergangenen Jahrzehnten noch nie Vitamin B¹² supplementiert habe, folglich von einem Nährstoff-Mangel ausgehen konnte (mir bekannte, zeitweilig sehr hartnäckig auftretende Symptome waren ua Kribbeln und Brennen der Zehen und Fußballen beider Beine, wie ich inzwischen gelernt habe, ein mögliches Symptom für einen Vitamin B¹² Mangel als Ausdruck einer Polyneuropathie)

    Um eine lange Geschichte abzukürzen, nach nur wenigen Wochen intensiver Q10 und Vitamin B Supplementierung hat sich mein physischer, vor allem aber mein psychischer Zustand, erheblich verbessert.

    Meine Depression ist inzwischen komplett verschwunden. Ich habe mein Lachen wiedergefunden, zudem strotze ich vor Energie. Anmerken möchte ich a.d.St., dass ich bis hierhin nicht einmal einen Zusammenhang zwischen der Supplementierung der beiden Nährstoffkomplexe und meiner Depression vermutet hätte.

    Von der Entwicklung wurde ich somit komplett überrascht.

    Während ich zuvor, mehr als ein Jahr nach meinem Umzug, nur mühsam vereinzelt Bücher in meine Regale der neuen Wohnung eingeräumt bekam, habe ich nur wenige Wochen nach Beginn meiner Therapie binnen Tagen meine komplette Wohnung zuende renoviert. Meine nicht eben kleine Bibliothek, habe ich sogar während nur eines Tages einmal komplett eingeräumt und sogar auch noch vollständig umgeräumt.

    Ich erwähne diese Anekdote nur um zu illustrieren, wie verändert mein Zustand mittlerweile ist. Ich erkenne mich zuweilen selbst kaum noch wieder.

    Etwas, das mir allerdings nach Studium ihres Artikels zu denken gibt, wurde mir, wie oben bereits erwähnt, wegen paroxysmalen Vorhofflimmerns Apixaban verordnet. Gemäß Ihrer Angaben stört sich das Medikament offenbar mit dem Q10 Präparat.

    Bisher habe ich Q10 in einer Dosis von 100mg supplementiert. Nach dem Verbrauch der letzten Packungseinheit, habe ich, arglos wie ich war, sogar auf 200mg umgestellt.

    Meine Frage wäre nun, ob ich dies beibehalten kann? Apixaban als Faktor Xa Inhibitor, scheint sich mir zu unterscheiden in der Weise seiner Wirkung gegenüber Warfarin (Vitamin K Inhibitor). Oder sehe ich das falsch?

    Liebe Grüße und vielen vielen Dank für den großartigen Artikel, der in seiner Ausführlichkeit nur wenig Fragen offen lässt.

  • Wolffi79
    17.03.2024 10:09

    Sehr geehrter Herr Dr Weigl,
    vielen Dank für ihre transparente Darstellung des Q10. Allerdings erscheint einem nach dem Lesen des Artikels, dass Q10 eher in ein schlechtes Licht bzw. „Hype“ gestellt wird, weil es seriösen Studien nicht immer stand hält.

    Ich frage mich, mit welchen Dosierungen und Q10 Formen die Studien durchgeführt wurden. Es wurden bereits in den 60er Jahren Referenzbereiche ermittelt, ab welcher Konzentration im Blutserum überhaupt die versprochene Wirkung einsetzen kann.
    Dies kann nach Erfahrung vieler Therapeuten sicherlich nicht mit 30-50mg Ubiquinon erreicht werden. Hier sind häufig Dosierungen um 400mg bioaktiveres Ubiquinol nötig um diese Blutspiegel zu erreichen und selbst dann dauert es Monate bis sich eine Besserung einstellt.
    Bei mir gehören mit entsprechendem Krankheitsbild (ERschöpfung, Mitochondrienschwäche) 200mg Ubiquinol mittlerweile zu meiner Standartversorgung, selbst wenn manche Effekte „gehyped“ werden.

    MFG
    Wolffi79

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