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Ekzeme im Gesicht: Unangenehmer Juckreiz, Rötung und Schuppen im Gesicht – nicht nur eine Entzündung

Auf einen Blick – Ekzeme im Gesicht

Was ist ein Ekzem?

  • Hautveränderung als Folge einer akuten oder chronischen Entzündung
  • nicht-infektiös
  • kein einheitliches Aussehen, sondern abhängig von Erkrankung
  • häufig mit Rötung, Juckreiz oder Schwellung

Welche Ursachen haben Ekzeme im Gesicht?

  • akut: Allergene
  • chronisch: entzündliche Erkrankungen wie Neurodermitis und Seborrhoisches Ekzem

Wen kann es erwischen?

  • potenziell jeder kann betroffen sein

Wie werden Ekzeme im Gesicht behandelt?

  • Ursache muss primär behandelt werden
  • Symptombehandlung zur Linderung der Beschwerden
  • äußere Anwendungen (Salbe, Creme)

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

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Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Rötungen, Quaddeln oder Pusteln, also Ekzeme im Gesicht sind für Betroffene teilweise sehr unangenehm. Sie haben nicht nur mit weiteren Beschwerden wie Juckreiz zu kämpfen, sondern fühlen sich durch die Manifestation im Gesicht unwohl mit ihrem Äußeren. Der Leidensdruck kann also gerade im Falle von Ekzemen im Gesicht sehr hoch sein. Ekzeme, also Hautirritationen, die zunächst nichts anderes als eine Entzündungsreaktion des Körpers sind, können akut oder chronisch auftreten. Die Ursachen sind jedoch meist anderswo als primär in der Haut zu finden. Häufig sind es beispielsweise Umwelteinflüsse oder schädliche Substanzen wie in Kosmetik. Allerdings kann auch Stress ein Trigger sein.

Im Folgenden untersuchen wir gemeinsam, was Ekzeme überhaupt sind, wodurch Ekzeme im Gesicht hervorgerufen werden und wie Sie als Betroffener damit umgehen können.

Haben Sie oder Personen aus dem Familien- oder Freundeskreis Erfahrungen mit Ekzemen im Gesicht? Informieren Sie sich in unserem Artikel und teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen mit uns und weiteren Lesern – nutzen Sie doch hierfür den Kommentarbereich unter dem Artikel!

Was ist ein Ekzem?

Ein Ekzem gehört zur Kategorie der komplexen Effloreszenzen. Als Effloreszenz bezeichnen Mediziner Veränderungen unserer Haut. Grundsätzlich unterscheiden sie zwischen Primär- und Sekundäreffloreszenzen. Der Unterschied besteht darin, dass die sog. primären Effloreszenzen als direkte Folge einer Krankheit auftauchen, bspw. Quaddeln bei einer Allergie. Sekundäre Effloreszenzen entwickeln sich im Laufe einer Erkrankung aus den primären Hautveränderungen. Genauso bezeichnen Mediziner auch durch äußere Einwirkungen wie Kratzen entstandene Schäden an der Haut als sekundäre Effloreszenzen. Hierunter fallen bspw. Schuppen oder Narben.

Allgemeine Definition von Ekzemen

Ekzeme zählen also zu dem großen Spektrum der Effloreszenzen/Hautveränderungen. Aber durch welche Merkmale lassen sie sich ein wenig von anderen Hautveränderungen abgrenzen? Als ein Ekzem gelten Hautveränderungen, welche

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  • nicht-infektiös sind,
  • stereotyp ablaufen,
  • akute oder chronische Entzündungen der oberen Hautschicht (sog. ‚Epidermis‘) sind.

Konkreter bedeutet das, dass Ekzeme Hautveränderungen sind, welche mit Juckreiz, Rötungen (sog. ‚Erythem‘) und Papeln einhergehen. Allerdings ist das Krankheitsbild trotz dieser Definition vergleichsweise wenig eingrenzbar. Das bedeutet für Sie, dass es gar nicht so leicht ist einzuschätzen, ob es sich bei Ihrem Hautausschlag zweifelsohne um ein Ekzem handelt.
Ekzeme können zudem an verschiedenen Körperstellen auftreten. In diesem Artikel fokussieren wir uns auf Ekzeme im Bereich des Gesichts.

Gut zu wissen!
Ekzem kommt als Begriff aus dem Griechischen und bedeutet in etwa so viel wie „Anschwellen“ oder „Aufkochen“. Der Begriff der Dermatitis meint, anders als im englischsprachigen Raum üblich, nicht dasselbe Krankheitsbild. In Deutschland verwenden wir Dermatitis als Bezeichnung der Oberkategorie des allgemeinen Krankheitsbildes Hautentzündung.

Akutes vs. chronisches Ekzem

Das Aussehen eines Ekzems ist vergleichsweise individuell und hängt bspw. vom Stadium Ihrer Erkrankung ab, deren Folge das Ekzem ist. Eine mögliche Eingrenzung bezieht sich auf die Art der dahinter liegenden Entzündung: Ist diese akut oder chronisch?

  • akutes Ekzem: Rötungen, Schwellungen, Funktionseinschränkung der betroffenen Körperstelle, Schmerz und/oder Juckreiz; Aufweisen von geröteten Papeln, Bläschen, Plaques, die sich im Verlauf der Krankheit verkrusten.
  • Chronisches Ekzem: Gleichzeitig vorliegende, verschiedene Ekzeme, u.a. Erytheme, Papeln, Bläschen, die zu Schuppungen und Vergröberung der Haut (sog. ‚Lichenifikation‘) führen können. Einrisse in die Haut und Schmerzen sind die Folge.

Ein beliebtes Mittel gegen Erkrankungen, die (juckende) Ekzeme hervorrufen, ist Cortison. Cortison gehört zu den Glucocorticoiden und wird neben Hauterkrankungen auch gegen bspw. Asthma eingesetzt. In dem folgenden Beitrag erklärt Dr. Dr. Tobias Weigl alles Wichtige rund um den beliebten und bekannten Wirkstoff und vor alle, wieso eine Nutzung nur vorübergehend sein sollte!

https://www.youtube.com/watch?v=urx1ggso6dc

Häufige Ursachen für Ekzeme im Gesicht

Wir haben bereits gezeigt, dass Ekzeme nicht einfach einzuordnen sind. Als Symptom sind sie deswegen häufig im konkreten Kontext einer Erkrankung zu sehen und weniger als alleinstehende Beschwerde.

Grob lassen sich Ekzeme nach drei Ursachen einteilen:

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  • atopisches Ekzem
  • toxisches Ekzem
  • allergisches Kontaktekzem

Diese drei Ekzemarten decken einen Großteil der üblichen Erkrankungen ab.

Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb einige dieser Ursachen von Ekzemen im Gesichtsbereich vor. Diese gehören zu den häufigsten Gründen – die Liste ist aber nur eine Auswahl und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Sie sollten in jedem Fall bei Beschwerden Ihren Arzt aufsuchen.

Neurodermitis

Neurodermitis ist eine der bekanntesten Ekzem-Erkrankungen. Sie ist auch als atopische Dermatitis bekannt. Diese vor allem bei Kindern auftretende Erkrankung ist chronisch und entzündlich. Ihre konkreten Ursachen sind bis heute nicht endgültig geklärt. Derzeit gehen Forscher und Mediziner von einer Mischung mehrerer Faktoren aus: Von erblichen über externe Faktoren wie Stress oder Ernährung. Neurodermitis tritt in Schüben auf und wird entsprechend von individuellen Triggern gefördert.

Die Haut von Betroffenen ist trocken und juckt teilweise stark. Die Art des Ekzems verändert sich je nach Alter:

  • Kleinkinder: Milchschorf, nässende, rötende Plaques mit gelblichen Krusten
  • Kinder und Pubertät:Trockene und schuppige Ekzeme mit Hautpigmentierungen nach der Heilung; beginnende Lichenifikation, also flächige Verdickung der Haut
  • Erwachsene: Münzförmige Ekzeme mit begrenzten, stark juckenden Papeln und Erythemen

Weitere Symptome

Grundsätzlich kann der gesamte Körper betroffen sein, allerdings verändern sich die Schwerpunkte im Laufe des Lebens. Ekzeme im Gesicht können ein Symptom sein, genauso wie Ekzeme, die Kopfhaut und auch die Beug- und -streckseiten von Armen und Beinen betreffen.

Neben den Hautausschlägen können unter anderem diese weiteren Begleitsymptome auftreten:

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  • glänzende Nägel (sog. ‚Glanz- oder Poliernägel‘)
  • Schuppung der Finger- und Zehenkuppen (sog. ‚Winterfuß‘ bzw. ‚Pulpitis sicca‘)
  • Entzündungen der Lippenränder, Mundwinkel oder Ohrläppchen

Allergisches Kontaktekzem

Eine Allergie bezeichnet einen Abwehrmechanismus des Körpers gegen eine als gefährlich eingestufte Substanz. Es gibt verschiedene Typen, wobei das allergische Kontaktekzem als Folge einer Immunabwehr Typ IV auftritt. Das bedeutet konkret, dass die Reaktion auf vermeintlich als gefährlich eingestufte Substanzen verzögert nach erneuter Aussetzung eintritt. Häufige Ursachen sind:

  • Nickel (bspw. in Schmuck)
  • Inhaltsstoffe von Kosmetika wie Duft-, Konservierungs- und Farbstoffe, Sonnencremes
  • Medikamente wie Antibiotika und Glucocorticoide
  • pflanzliche Allergene wie Teebaumöl oder Aloe Vera
  • bestimmte Berufsbilder wie Bäcker oder Elektriker

Das allergische Kontaktekzem tritt häufig als nässendes, juckendes Erythem mit Schwellungen und Bläschen auf, welches sich im akuten Verkauf krustet und schuppt.

Exsikkationsekzem

Hinter dem komplizierten Begriff verbirgt sich das Krankheitsbild der chronisch trockenen Haut. Diese wird auch Sebostase genannt und kommt als Begleiterscheinung auch bei anderen Erkrankungen vor. Austrocknungs- oder Exsikkationsekzeme trete vor allem nach starker Entfettung auf. In diesem Fall leiden Sie unter eingerissenen, geröteten und juckenden Ekzemen. Das zeigt sich beispielsweise nach dem Duschen oder Waschen. Eine weitere Hochphase zur Ausbildung von Exsikkationsekzemen ist der Winter: Gerade in der kalten Jahreszeit kann sich der Hauttalg noch schlechter auf der trockenen Haut verteilen. Weitere Trigger sind übertriebene Körperpflege bzw. die Nutzung schädlicher Produkte sowie bestimmte Medikamente.

Seborrhoisches Ekzem

Das Seborrhoische Ekzem ist ein weiterer, bekannter Vertreter der Ekzem-Erkrankungen. Wie auch die Neurodermitis, ist diese Krankheit chronisch. Betroffene weisen vor allem schuppende, rötende Ekzeme auf. Diese Schuppen sind teilweise gelb-fettig. Weiterhin sind die Entzündungsherde mit Juckreiz verbunden – gerade im Bereich des Kopfes. Daneben tritt das Seborrhoische Ekzem vor allem im Bereich des Gesichts auf, bspw. in den Augenbrauen und auf den Wangen.

Die Ursachen für das Seborrhoische Ekzem sind nicht vollständig geklärt. Als wahrscheinlich gilt eine Mischung aus:

  • Fett-Überproduktion der Talgdrüsen
  • Überbesiedlung mit dem Hefepilz ‚Malassezia furfur’
  • klimatische Faktoren
  • Stress

Auch bei möglichen Risikofaktoren ist sich die Medizin noch nicht sicher. Mögliche Faktoren für eine Seborrhoische Dermatitis können

Photoallergisches Ekzem

Menschen, die sensible Haut haben und UV-A-Strahlung ausgesetzt werden, können ein photoallergisches Ekzem aufweisen. Hierbei handelt es sich um Ekzeme, die einem akuten allergischen Kontaktekzem ähneln. Manchmal bilden sich Nesselsucht-artige Herde. Sie treten vor allem an den angestrahlten Hautstellen auf, unter Umständen aber auch an den nicht-beleuchteten Stellen. Betroffene klagen zudem über starken Juckreiz.

Weitere Ursachen eines photoallergischen Ekzems können im Übrigen auch Inhaltsstoffe in Sonnenschutz-Produkten als auch bestimmte Medikamente sein!

„Ekzeme sind nicht so leicht zu fassen. Was soll das genau für ein Ausschlag sein? Wenn wir Begriffe wie ‚Neurodermitis’ hören, können wir uns das Ekzem im Gesicht schon leichter vorstellen.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Klick um zu Tweeten

Wer ist durch Ekzeme im Gesicht betroffen?

Grundsätzlich können von Ekzemen im Gesicht alle Personengruppen betroffen sein. Bei den hier aufgeführten Erkrankungen und Ausschlägen sind es auch ganz unterschiedliche Altersgruppen. Eine Neurodermitis beispielsweise kann im Kinder- und Säuglingsalter beginnen und betrifft genauso gut Erwachsene. In Deutschland ist Neurodermitis die häufigste chronische Kinderkrankheit.

Auch allergische Reaktionen (Allergene, Photoallergie) können in jedem Lebensalter auftreten. Bestimmte Berufe weisen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines allergischen Kontaktekzems auf. Das wären beispielsweise:

  • Bäcker
  • Büroangestellte
  • Elektriker
  • Friseure
  • Gebäudereiniger
  • Gärtner
  • Heil- und Pflegeberufe
  • Textil- und Metallarbeiter
  • Maurer
  • Landwirte

Eine deutlich ältere Alterskohorte ist vom Seborhhoischen Ekzem betroffen: Besonders Männer zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr erkranken an der chronischen Hauterkrankung. Eine zusätzliche Häufung beobachten Mediziner zudem bei HIV- und Parkinson-Patienten.

Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose von Ekzemen im Gesicht

Es sind juckende oder gerötete Ekzeme in Ihrem Gesicht aufgetaucht? Dann sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln.
Dieser wird sich allerdings zunächst einmal mit Ihnen unterhalten. Im Rahmen des Patientengesprächs, was Experten Anamnese nennen, wird Ihr behandelnder Arzt Ihre Beschwerden und potentielle Ursachen eingrenzen wollen. Neben Ihrer eigenen Krankheitsgeschichte kann auch die Ihrer Familie hilfreich für die Diagnose sein. Folgende Fragen könnten auf Sie zukommen:

  • Wann traten die Beschwerden (Hautveränderung, Schwellung, Juckreiz etc.) das erste Mal auf?
  • Sind weitere Symptome (bspw. Fieber) aufgetreten?
  • Ist das zum ersten Mal so?
  • Haben sich die Ausschläge verändert?
  • Liegen in Ihrer Familie entsprechende Erkrankungen vor?
  • In welchem Berufszweig sind Sie tätig?

Untersuchung der Haut

Wesentlich für die Diagnose ist die Untersuchung der Haut durch Ihren Arzt. Dieser wird sich die betroffene Stelle im Gesicht genau ansehen wollen. Eine trockene Haut erkennt Ihr Arzt bspw. mit bloßem Auge anhand der erschlafften, in Hautfalten gelegten Haut. Für eine Detailuntersuchung nutzt Ihr Arzt möglicherweise eine Lupe.

Stellt Ihr Arzt ein akutes Ekzem fest, wird er nach Veränderungen oder Einflüssen fragen, die eine allergische Reaktion hervorgerufen haben könnten.

Allergische Untersuchung

Hat Ihr behandelnder Arzt eine Allergie im Verdacht, so gilt es die mögliche Ursache herauszufinden. Hierfür gibt es mehrere Methoden.

Im Rahmen des Epikutanttests trägt Ihr Arzt eine Mischung aus Vaseline und dem potentiellen Allergen auf Ihrer Haut auf. Diese Stelle überklebt er mit einem Pflaster. Nach 48 bzw. 72 Stunden schaut er sich die darunter liegende Haut an. Haben sich eindeutig Ekzeme gebildet, liegt ein positiver Befund vor. Da bei dieser Testart die Gefahr einer allergischen Sensibilisierung bis hin zum allergischen Schock vorliegt, muss Ihr behandelnder Arzt die Durchführung im Vorfeld sorgfältig mit Ihnen abwägen.

Photopatchtest bei Photoallergie

Im Falle einer Photoallergie führen Ärzte einen sog. ‚Photopatchtest‘ durch, der vom Vorgehen dem Epikutanttest ähnelt. Hierfür ermittelt Ihr Arzt zunächst die Erythemdosis, also die individuelle Toleranz Ihrer Haut gegenüber der UV-Strahlung. Anschließend wird eine Testsubstanz mit potentiellen Photoallergenen für 24 Stunden auf Ihren Rücken aufgetragen. Die eine Rückenhälfte wird schließlich mit UV-Strahlung behandelt. Während der unbestrahlte Rücken als Vergleichsinstanz wirkt, prüft Ihr behandelnder Arzt nach Intervallen von 0, 24, 48 und 72 Stunden die möglichen Veränderungen der bestrahlten Seite. Kommt es zur Ekzembildung, liegt eine Photoallergie vor.

Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung der Ekzeme im Gesicht

Nachdem Ihr behandelnder Arzt die Diagnose gestellt hat, steht nun als nächstes die Behandlung im Raum. Die konkrete Therapie hängt vor allem von der Ursache ab. Ist diese beseitigt, so kann sich auch Ihr Hautausschlag verbessern. Daher findet sich, wie auch bei anderen Krankheiten häufig, ein mehrgleisiges Therapieverfahren: Kurieren der Krankheit und Lindern der Beschwerden. Insbesondere der Juckreiz ist für Betroffene unangenehm; gerade im Bereich des Gesichtes ist der Leidensdruck teilweise groß!

Vor allem bei allergie-bedingten Ursachen gilt es, diese weitestgehend zu meiden. Im Falle einer Photoallergie sollten Sie Sonnenlicht so gut wie möglich entgehen. Dies gelingt über Kleidungsstücke wie Hüte oder langärmlige Kleidung.

Salben und Cremes

Einen wichtigen Bestandteil der Therapie bilden Salben. Diese werden sowohl im akuten als auch im chronischen Fall angewendet und können Beschwerden wie Juckreiz lindern. Es gibt verschiedene Inhaltsstoffe, die sich für unterschiedliche Ausprägungen des Ekzems anbieten, bspw. Glucocorticoide wie Cortison, Predicarbat oder Fettsalben. Gerade verkrustete Ekzeme benötigen zusätzlich Feuchtigkeit, die durch Cremes mit hohem Fettgehalt besser in der Haut gespeichert werden kann.

Ähnliches gilt auch für das chronische Ekzem. Hier bieten sich Inhaltsstoffe wie Zink- oder Schieferöl an. Bei schwereren Fällen, die stark schuppende Entzündungsherde aufweisen, verschreiben Ärzte starke Glucocorticoide-Produkte wie Cremes.

Achtung!
Glucocorticoide sind Inhaltsstoffe, die sehr gerne verschrieben werden. Der Grund liegt in der Wirkweise: Sie sind sowohl entzündungslindernd als auch immunsuppressiv. Das bedeutet, dass die Arbeit des Immunsystems unterdrückt wird. Da gerade Inhaltsstoffe wie Cortison jedoch verschiedene, teilweise langwierige Nebenwirkungen wie das Cushing-Syndrom mit sich zieht, sollten Sie bei der Anwendung im Gesicht vorsichtig sein!

Im Falle einer Photoallergie verschreiben Mediziner eine entsprechende Lichtschutz-Creme, die die UV-A-Strahlung absorbiert. Diese ist auch für drinnen aufzutragen, da auch Fenster die Strahlung nicht zuverlässig abschirmen können.

Weitere Therapieformen

Neben äußerlich verwendeten Cremes gibt es noch weitere Behandlungsverfahren. Bei Neurodermitis oder Seborrhoischem Ekzem findet bspw. die Licht-Therapie Anwendung. Dahinter verbirgt sich die medizinisch überwachte Bestrahlung mit UV-Strahlung. Dieses Verfahren wird selbstverständlich nicht im Falle von photallergischen Ekzemen durchgeführt!

Auch Sole-Bäder (Bäder mit mindestens sechs Prozent Salzgehalt zu therapeutischem Zweck) in Kombination mit der UV-Therapie können als weiteres Therapieverfahren die Beschwerden des Ekzems eindämmen. Allerdings ist auch hier im Bereich des Gesichts Vorsicht geboten.
Umschläge können auf strapazierte Haut beruhigend und juckreizhemmend wirken und werden daher bei den chronischen Ekzemen wie auch bei den akuten allergischen Kontaktekzemen eingesetzt.

Konkretere Informationen zu den einzelnen Therapiemöglichkeiten finden Sie ausführlich in den entsprechenden Artikeln auf unserer Seite. Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Überblicksdarstellung. Die endgültige Therapieform entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt in Abhängigkeit Ihrer Erkrankung!

Fakten-Box: Ekzeme im Gesicht

Ursachen

  • Allergene verschiedener Art
  • chronische Erkrankungen wie Neurodermitis, Sebostase oder Seborrhoisches Ekzem

Behandlung

  • multimodales Vorgehen: Ursache und Beschwerde
  • topische, also äußerliche Anwendungen (Salben, Cremes): nur in schweren Verläufen ist Cortison angeraten
  • Anpassung des Alltagsverhaltens (bspw. entsprechende Hautpflege, Vermeidung der Allergen z. B. von UV-A-Strahlung, Vermeiden von Trigger wie Stress)

Aktuelle Forschung – Schwere Ekzeme und erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko

Schwere Ekzeme, beispielsweise im Rahmen einer Neurodermitis, können mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko zusammenhängen. Das haben zumindest Analysen der Clinical Practice Research Datalink (CRPD) ergeben. Forscher um Sinéad Langang der London School of Hygiene & Tropical Medicine haben die in der CRPD erhobenen Daten von Neurodermitis-Betroffenen (die auch Medikamente erhielten) mit Werten Nicht-Betroffener verglichen.

Die Analyse des Londoner Teams ergab, dass Betroffene eines Atopischen Ekzems häufiger an Herzinfarkten, instabiler Angina pectoris, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern und schließlich Schlaganfällen erkrankten als Nicht-Betroffene. Da es sich „nur“ um eine Beobachtungsstudie, also eine Datenerhebung handelt, können die Mediziner nicht mehr als diese erste Übersicht liefern. Es gibt jedoch verschiedene Hypothesen, welche diese Beobachtung stützen. Zum einen sind die Symptome und die Art der kardiovaskulären (= Herz und Gefäße betreffend) Erkrankungen bei Neurodermitis-Betroffenen stärker als normalerweise. Die durch die chronische Erkrankung Neurodermitis erhöhte Zahl von Entzündungsprozessen im Körper, könnte ebenfalls das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko erhöhen. Ein ungesunder Lebensstil, hervorgerufen durch die psychische Unzufriedenheit mit der Krankheit, spielt vermutlich ebenfalls eine Rolle.

Bestätigung anderer Studien

Trotz der Korrelation sei die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken nicht viel höher als bei Nicht-Betroffenen.

Sinéad Langan und ihr Team bestätigen mit ihrem Ergebnis andere Studien und Beobachtungen der vergangenen Jahre, die zu ähnlichen Schlüssen kamen. So hat auch eine Studie der AOK auf die erhöhte Zahl von Dermatitis-Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hingewiesen.

Quelle: Sinéad Langan u.a. (2018): Severe and predominantly active atopic eczema in adulthood and long term risk of cardiovascular disease: population based cohort study, in: BMJ 361.

Häufige Patientenfragen

Kann ich selbst etwas gegen Ekzeme im Gesicht tun?

Dr. Dr. T. Weigl
Ja, das können Sie! Was genau, das hängt natürlich von der Ursache und der Diagnose Ihres behandelnden Arztes ab. Viele der hier beschriebenen Krankheitsbilder stehen im Zusammenhang mit Ihrem Lebensstil und Ihrer Umwelt. So hängt Neurodermitis auch stark mit Ernährung (gerade bei Kindern) oder Stress zusammen. Versuchen Sie, entsprechende Trigger in Ihrem Alltag zu minimieren, um sich und Ihrer Haut so wenig wie möglich zu schaden. Im Falle eines Seborrhoischen Ekzems sind Aufenthalte im Freien empfohlen: Viel Sonne und frische Luft wirken sich positiv auf Ihr Ekzem aus. Ersteres gilt aber natürlich nicht, wenn Sie auf UV-A-Strahlung reagieren.

Im Falle von Allergien sollten Sie die Allergen ebenfalls aus Ihrem täglichen Leben verbannen: Meiden Sie bspw. Nickel oder passen Sie Ihre Pflegeprodukte den Bedürfnissen ihrer Haut an. Ihr behandelnder Arzt sowie Ihr Apotheker des Vertrauens werden sicherlich Tipps für passende Pflegeserien haben. Fragen Sie doch am besten vor Ort nach!

Ich habe gehört, eine Neurodermitis kann wieder verschwinden. Stimmt das?

Dr. Dr. T. Weigl
Neurodermitis ist zunächst einmal eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, dass sie nicht einfach verschwindet. Nun ist es aber so, dass wir beobachten können, dass Neurodermitiker-Kinder als junge Erwachsene symptomfrei sein können. Das ist bei circa 60 Prozent dieser Gruppe so. Symptomfrei bedeutet allerdings nicht, dass eine Neurodermitis verschwindet und Sie damit geheilt sind! Dies ist zudem unwahrscheinlich, je früher die Erkrankung beginnt. Auch der Schweregrad ist relevant.

Wieso ist Cortison so gefährlich?

Dr. Dr. T. Weigl
Das Problem bei Cortison ist, dass es eine ganze Reihe, teilweise schwerwiegender Nebenwirkungen mit sich bringt. Deswegen bietet sich die Anwendung, auch wenn der Wirkstoff wegen seiner entzündungshemmenden und immunsuppressiven Wirkung beliebt ist, nur vorübergehend und bei schweren Krankheitsverläufen an. Zu den Nebenwirkungen bei einer langfristigen Behandlung gehören beispielsweise

Gibt es weitere Hautausschlags-Arten, die im Gesicht auftreten können?

Dr. Dr. T. Weigl
Leider ja. So können beispielsweise rote Flecken im Gesicht oder am Kopf auftreten. Diese können ebenfalls von hier aufgeführten Hauterkrankungen wie Neurodermitis herrühren, aber auch andere Ursachen wie Infektionskrankheiten oder Parasiten haben. Zu den weiteren Hautveränderungen, die einen Großteil der Menschen phasenweise oder andauernd betreffen, zählen Pickel und Mitesser.

Einen Überblick über Hautausschläge im Allgemeinen im Gesicht, potentielle Ursachen und weitere nützliche Hinweise finden Sie selbstverständlich auch auf unserer Seite:
Hautausschlag (Flecken, Pusteln, Pickel) im Gesicht – Ursachen und Behandlung

Typisches Patientenbeispiel

Kratz, kratz. Mit schweren Augenlidern wird Paul wach. Das Geräusch! Da ist es schon wieder. Im Dämmerlicht des Vollmondes, der durch das Schlafzimmerfenster strahlt, beobachtet Paul, wie sein Freund Marcel sich das Gesicht kratzt. Was ist denn da los?, wundert er sich.

Beim Kaffee-Frühstück am nächsten Morgen spricht Paul Marcel darauf an. Dieser sieht auch bei Tageslicht gar nicht gut aus! Auf seinen Wangen und der Stirn befinden sich Rötungen, die auch noch nässen. Marcel nickt gequält: „Es juckt auch die ganze Zeit. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, aber es nervt so sehr!“. Paul und Marcel beschließen, den Hausarzt des Vertrauens aufzusuchen. Dieser findet schnell heraus, dass es sich um ein akutes allergisches Kontaktekzem handelt. Noch unklar ist allerdings die Ursache dafür.

Nach einem Hin und Her beschließen der Arzt und Marcel, einen Epikutanttest durchzuführen. Zwei Tage später stellt sich heraus: Marcel ist gegen Kamille allergisch – und damit gegen seine neue Feuchtigkeitscreme. Schnell weg damit!

Verwandte Themen

Haben Sie Erfahrungen mit einer der hier aufgeführten Erkrankungen? Möchten Sie mehr Informationen zum Themenfeld Ekzeme im Gesicht? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl und Andrea Lorenz
Lektorat: Clara Spottke
Veröffentlicht: 01.01.2020

Quellen

  • Reinhard K. Achenbach (2001): Der große TRIAS-Ratgeber: Haut, Haare, Nägel, 4. Auflage, Trias-Verlag, Heidelberg/Stuttgart.
  • Peter Altmeyer: Exsikkationsdermatitis, in: Altmeyers Enzyklopädie, 2019.
  • Konrad Bork und Wolfgang Bräuninger (2005): Hautkrankheiten in der Praxis. Diagnostik und Therapie. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage, Schattauer-Verlag, Stuttgart.
  • Jürgen Dahmer (2006): Anamnese und Befund. Die symptomorientierte Patientenuntersuchung fächerübergreifend – interaktiv – praxisbezogen, 10., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme-Verlag, Stuttgart.
  • Deutsches Ärzteblatt (2018): Scwere Ekzeme bei Erwachsenen erhöhen Herz-Kreislauf-Risiko.
  • Sinéad Langan u.a. (2018): Severe and predominantly active atopic eczema in adulthood and long term risk of cardiovascular disease: population based cohort study, in: BMJ 361.
  • London School of Hygiene and Tropical Medicine (2018): Severe eczema in adults may increase risk of cardiovascular disease.
  • Ingrid Moll (2005): Dermatologie. 6., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme-Verlag, Stuttgart.
  • T.M. Zollner/ W.-H Boehncke, R. Kaufmann (Hrsg.) (2002): Atopische Dermatitis. Blackwell-Verlag, Müchen/Berlin.
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1 Kommentar
  • Birte Maurer
    24.03.2020 10:03

    Gut zu wissen, dass Glucocorticoide die Arbeit des Immunsystems unterdrückt wird. Mir war nicht bewusst, dass die Therapie für ein Ekzem von der Ursache dessen abhängt. Ich werde mal mit meinem Hautarzt sprechen, weil ich einen großen Fleck im Gesicht habe, der seit meiner Kindheit immer größer wird.

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