Auf einen Blick – Metamizol
Was ist Metamizol?
- Schmerzmittel, genauer nicht-Opioid-Analgetikum
- aufgrund seiner Nebenwirkungen in vielen Ländern (bspw. USA, Japan, Schweden) verboten
Welche Wirkung hat Metamizol?
- schmerzlindernd
- fiebersenkend
- entkrampfend
Wann wird Metamizol angewendet?
- Schmerzen
- Fieber
- Krämpfe
Was sind die Nebenwirkungen von Metamizol?
- Hautausschlag (violett bis tiefrot), auch bekannt als fixes Arzneimittelexanthem
- Blutdruckabfall (Anzeichen dafür sind Zittern, Herzrasen, Blässe, Schwindel, Ohnmacht, Übelkeit)
- rot gefärbter Urin (harmlos)
- Gefahr: Agranulozytose
Wann darf Metamizol nicht gegeben werden?
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Analgetika-Asthma-Syndrom oder Intoleranz für Schmerzmittel
- gestörte Knochenmarkfunktion oder Erkrankungen des Systems zur Blutbildung
- unter 10 Jahre alt
- familiär veranlagter Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
- letztes Schwangerschaftsdrittel
- Stillzeit
- akute intermittierende Porphyrie
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenWas ist Metamizol?
Bei Metamizol handelt es sich um ein nicht-opioides Schmerzmittel, das am ehesten unter den Handelsnamen Novalgin® oder Novaminsulfon-ratiopharm® bekannt ist. Die Bezeichnung rührt daher, dass Metamizol zwar kein Opioid wie beispielsweise Morphin oder Fentanyl ist, jedoch ebenso eine schmerzlindernde (‚analgetische‘) Wirkung besitzt. Metamizol findet bei Schmerzen, Fieber und Krämpfen Anwendung, wirkt somit zusätzlich fiebersenkend (‚antipyretisch‘) und krampflösend (‚spasmolytisch‘). Dabei wird Metamizol bei starken Schmerzen eingesetzt, wenn andere Analgetika, also Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen, nicht ausreichend wirken.
Im folgenden Beitrag geht Dr. Dr. Tobias Weigl auf das Medikament Novalgin® ein. Er erklärt die Wirkweise des darin enthaltenen Wirkstoffs Metamizol, seine Nebenwirkungen und liefert weiteres Wissenswertes zum Thema.
Metamizol ist in Großbritannien, den USA, Schweden und Japan nicht zugelassen, weil als Nebenwirkung die Gefahr einer Agranulozytose besteht. Damit beschreibt der Mediziner eine Verminderung der sogenannten Granulozyten, die wiederum eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, der Leukozyten, bilden. Durch diese Nebenwirkung kann das Immunsystem zusammenbrechen – mit möglicherweise tödlichem Ausgang. In Deutschland ist Metamizol jedoch zugelassen, die Agranulozytose gilt als „sehr selten“. Außerdem ist das Nebenwirkungsrisiko bei Metamizol geringer als bei anderen Schmerzmitteln. Bis heute wird dieser Umstand kontrovers diskutiert. Übrigens sind Skandinavier besonders „empfänglich“ für bestimmte Erreger oder Krankheiten, sodass bei ihnen auch das Risiko einer Agranulozytose erhöht ist. Daher ist der Wirkstoff in Skandinavien nicht im Handel erhältlich.
Wie wirkt Metamizol?
Metamizol ist ein Arzneimittel, das zu den sogenannten Prodrugs gehört. Dabei handelt es sich um Arzneistoffe, die erst durch Verstoffwechselung bzw. chemische Umsetzung im Körper zu ihrer eigentlichen Wirkform umgesetzt werden. Erst dann entsteht der eigentliche Wirkstoff 4-Methylaminophenazon, der letztlich für die Wirkung zuständig ist.
Seine schmerzstillende Wirkung ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Wirkstoff die Prostaglandin-Synthese hemmt, sodass Nozizeptoren weniger empfindlich für Schmerzreize sind.
Der fiebersenkende Effekt ist indes noch ungeklärt. Man vermutet aber, dass auch dieser mit Prostaglandin in Verbindung steht. Nur so kann man sich in der Medizin erklären, wieso Metamizol Fieber senkt, wenn andere „Fiebersenker“ versagen.
Die entkrampfende Wirkung entsteht durch die Öffnung spezifischer Kanäle, also Poren der Zellmembran, die Kalium in die Zelle einströmen lassen. Des Weiteren wird dadurch weniger Calcium in die glatten Muskelzellen gelassen, wodurch sich diese entspannen.
Allerdings ist der genaue Wirkmechanismus von Metamizol bis heute noch ungeklärt.
Zusammengefasst sind die Wirkungen von Metamizol die folgenden:
- schmerzlindernd (sog. ‚analgetisch‘)
- fiebersenkend (sog. ‚antipyretisch‘)
- entkrampfend (sog. ‚spasmolytisch‘)
Vergleicht man jedoch Metamizol mit Diclofenac oder ASS, stellt man fest, dass es magenverträglicher ist und auch die Wahrscheinlichkeit für Magengeschwüre geringer ausfällt.
Was ist eigentlich ein Magengeschwür und wie entsteht es? Im nachfolgenden Video geht Dr. Dr. Tobias Weigl auf diese und weitere Fragen ein:
Exkurs: Verwandte Substanzen
- Phenazon
- Propyphenazon
- Phenylbutazon
Metamizol gehört chemisch zu den „Pyrazol-Derivaten“. Zu dieser Substanzklasse der Schmerzmittel gehören außer Metamizol auch Substanzen wie Phenazon, das unter den Handelsnamen Migräne-Kranit® oder Migränin Phenazon® bekannt ist. Die Handelsnamen lassen schon darauf schließen, dass diese Medikamente hauptsächlich bei Migränekopfschmerzen oder aber auch bei leichten bis mäßig starken Schmerzen eingesetzt werden. Neben Phenazon gibt es auch das ähnliche Propyphenazon, bekannt als DEMEX®. Dieses wird überwiegend als „Zahnschmerztablette“, also bei Zahnschmerzen, eingesetzt. Beide Wirkstoffe, sowohl Phenazon als auch Propyphenazon, besitzen etwa das gleiche Wirkungs- und Nebenwirkungsspektrum wie Metamizol.
Ein weiteres Pyrazol-Derivat ist Phenylbutazon. Dieses ist als Wirkstoff in den Medikamenten, die unter den Handelsnamen Ambene® oder exrheudon OPT® bekannt sind, enthalten. Phenylbutazon kommt bei akuten Schüben von Morbus Bechterew, bei chronischen Gelenkentzündungen oder bei Gichtanfällen zum Einsatz.
Was sind die Anwendungsgebiete von Metamizol?
Metamizol wird als Schmerzmittel (sog. ‚Analgetikum‘), gegen Fieber und gegen Krämpfe, zum Beispiel bei Kolikschmerzen, eingesetzt. Als Schmerzmittel wird Metamizol erst dann verwendet, wenn gewöhnliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol nicht genügend wirken oder kontraindiziert sind, also aus gewissen Gründen nicht eingenommen werden dürfen. Somit ist Metamizol offiziell nur bei starken, z. B. post-operativen, Schmerzen angezeigt. Des Weiteren wird Metamizol auch bei starken Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfen eingesetzt.
Wie wird Metamizol dosiert?
Metamizol wird breit gefächert in verschiedenen Darreichungsformen eingesetzt. Welche Arzneiform verwendet wird, hängt jedoch von den individuellen Beschwerden und dem Patienten ab. Metamizol ist als Wirkstoff in mehreren Medikamenten mit verschiedenen Handelsnamen wie Analgin®, Metamizol HEXAL®, Novalgin® oder Novaminsulfon-ratiopharm® zugelassen.
Generell gibt es Metamizol als Tablette, Zäpfchen oder Tropfen. Ebenso wird es als Injektionslösung eingesetzt, wobei der Wirkstoff dann über die Vene (‚intravenös‘) oder in den Muskel (‚intramuskulär‘) injiziert wird.
Die typische Dosierung bei der Anwendung von Tabletten ist 500 mg pro Tablette bei einer Maximaldosis von 5.000 mg pro Tag. Genauer gilt:
- Einzeldosis für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren → 500–1.000 mg (Maximaldosis pro Tag 5.000 mg)
- Einzeldosis für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren → 500 mg (Maximaldosis pro Tag 2.000 mg)
Wird Metamizol injiziert, muss dies in jedem Fall langsam erfolgen (ca. <1 ml/min). Bei einer schnellen Injektion besteht die Gefahr, dass sich ein starker Blutdruckabfall ereignet, infolge wessen es zu einem schweren anaphylaktischen Schock kommen kann.
Bei einer längeren Therapie mit Metamizol sollte unbedingt eine Blutbildkontrolle durchgeführt werden, um das Risiko einer Agranulozytose zu vermeiden.
Was sind die Nebenwirkungen von Metamizol?
Medikamente haben eine heilsame Wirkung oder verbessern unsere Beschwerden. Aber dieser Nutzen geht nur selten ohne ein gewisses Risiko für Nebenwirkungen einher. Immer wieder vor Augen führen kann man sich diesen Umstand mit einem einfachen Leit- und Merksatz: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Wir führen daher im Folgenden für Sie die möglichen Nebenwirkungen von Metamizol auf.
Novalgin mit dem Wirkstoff Metamizol ist ein sehr häufig verwendetes und somit wichtiges Arzneimittel – gleichzeitig birgt es aber mit der gefährlichen Agranulozytose ein Risiko.
— Dr. Tobias Weigl
Vorab sei gesagt: Es kann bei der Anwendung von Metamizol zu der gefährlichen Agranulozytose kommen, die häufig tödlich verläuft. Auch wenn bei der Gabe des Wirkstoffs regelmäßig Blutbildkontrollen erfolgen, sollten Sie sich erster Warnzeichen bewusst sein, die auf das Vorliegen dieser Nebenwirkung hindeuten können. Dazu zählen:
- Fieber, möglicherweise mit Schüttelfrost
- Geschwürbildung in der Schleimhaut
- Mandelentzündung, Halsschmerzen, Probleme beim Schlucken
- Schwächegefühl, verminderte Leistungsfähigkeit
Nebenwirkungen im Überblick
Die nachfolgenden Auflistungen enthalten die Nebenwirkungen gemessen an ihrer Häufigkeit. Dabei gilt für die Angabe gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000), selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000) und sehr selten (unter 1 Behandelter von 10.000).
Zu den gelegentlichen Nebenwirkungen von Metamizol gehören:
- Hautausschlag (violett bis tiefrot), auch bekannt als fixes Arzneimittelexanthem
- Blutdruckabfall (Anzeichen dafür sind Zittern, Herzrasen, Blässe, Schwindel, Ohnmacht, Übelkeit)
- rot gefärbter Urin (harmlos)
Die seltenen Nebenwirkungen umfassen:
- Überempfindlichkeitsreaktion, auch anaphylaktische Reaktion (Anzeichen sind u. a. Husten, Niesen, eine laufende Nase, Brustenge, Rötungen der Haut, Nesselsucht und Schwellungen)
- verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen
- Hautausschlag
Die sehr seltenen Nebenwirkungen von Metamizol sind:
- die lebensgefährliche Agranulozytose
- Asthmaanfälle
- Blasenbildung auf der Haut mit Hautablösung
- verschlechterte Nierenfunktion, ggf. mit verringerter Urin-Ausscheidung und der möglichen Folge Nierenversagen
Auf einen Blick – Metamizol
Schmerzmittel Metamizol aus der Gruppe der nicht-Opioid-Analgetika
Wirkung
- schmerzlindernd (sog. ‚analgetisch‘)
- fiebersenkend (sog. ‚antipyretisch‘)
- entkrampfend (sog. ‚spasmolytisch‘)
Anwendungsgebiete
- Koliken der Gallen- und Harnwege
- Tumorschmerzen
- akute und chronische Schmerzen
- hohes Fieber, das nicht auf andere Medikamente anspricht
Wichtigste Nebenwirkungen
- Hautausschlag (violett bis tiefrot), auch bekannt als fixes Arzneimittelexanthem
- Blutdruckabfall (Anzeichen dafür sind Zittern, Herzrasen, Blässe, Schwindel, Ohnmacht, Übelkeit)
- rot gefärbter Urin (harmlos)
- Gefahr: Agranulozytose
Dosierung der 500-mg-Tablette
- Einzeldosis für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren → 500–1.000 mg (Maximaldosis pro Tag 5.000 mg)
- Einzeldosis für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren → 500 mg (Maximaldosis pro Tag 2.000 mg)
Darreichungsformen
- Tablette
- Tropfen
- Zäpfchen
- Injektionslösung
Welche Kontraindikationen und Wechselwirkungen existieren für Metamizol?
Eine Kontraindikation, auch Gegenanzeige, beschreibt einen Umstand, der die Einnahme eines bestimmten Medikaments untersagt. Derlei Gegenanzeigen existieren auch im Zusammenhang mit Metamizol. Wir führen für Sie im Folgenden die Kontraindikationen auf:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Substanzen der Klasse Pyrazolone (besonders dann, wenn Sie schon einmal eine Agranulozytose erlitten haben)
- Analgetika-Asthma-Syndrom oder Intoleranz für Schmerzmittel
- gestörte Knochenmarkfunktion oder Erkrankungen des Systems zur Blutbildung
- unter 10 Jahre alt
- familiär veranlagter Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
- letztes Schwangerschaftsdrittel
- Stillzeit
- akute intermittierende Porphyrie; das ist eine vererbte Erkrankung, die sich in Beschwerden im Bereich des Verdauungstrakts äußert, mit krampfartigen Schmerzen im Bauch, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen; es kann auch zu Psychosen, Lähmungserscheinungen, Herzrasen und Bluthochdruck kommen
Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden, darf Ihnen Metamizol nicht parenteral verabreicht, also bspw. gespritzt werden.
Metamizol und andere Medikamente in Kombination
Die Gegenanzeigen hätten wir damit also besprochen. Wichtig sind aber vor allem auch die Wechselwirkungen. Diese beschreiben die gegenseitige Beeinflussung von Medikamenten oder auch den Einfluss eines Lebensmittels auf die Einnahme bzw. Wirkung eines Medikaments. Zwar schließen eventuelle Wechselwirkungen die Einnahme eines Medikaments nicht unbedingt aus. Sie sollten aber dennoch besondere Beachtung finden.
- Wenn Metamizol gleichzeitig mit Chlorpromazin, das besonders in der Psychopharmaka-Therapie von Bedeutung ist, verabreicht wird, kann es zu schwerer Unterkühlung kommen.
- Das Krebsmedikament Methotrexat ist gefährlich für unsere Blutzellen, es ist hämatotoxisch. Wenn der Wirkstoff zeitgleich mit Metamizol verabreicht wird, kann dieser Effekt weiter verstärkt werden.
- Die Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation, also das Zusammenlagern der Blutplättchen, kann abgeschwächt werden, wenn das Medikament zur gleichen Zeit wie Metamizol genommen wird. Damit würde auch Herzerkrankungen weniger vorgebeugt werden.
- Bupropion, das zur Behandlung von Depressionen und bei der Raucherentwöhnung zum Einsatz kommt, kann mit Metamizol insofern wechselwirken, als dass es dann zu einem erniedrigten Bupropionspiegel im Blut kommt.
- Man weiß, dass andere Pyrazolone – zu denen auch Metamizol gehört – mit folgenden Substanzen wechselwirken: Lithium, Captopril, Triamtere, Antihypertensiva, Diuretika und orale Antikoagulanzien. Wie deren Wechselwirkung mit Metamizol aussieht, kann aber letztlich nicht beurteilt werden.
Können Schwangere Metamizol einnehmen?
Für Metamizol ist die Datenlage in Bezug auf die Schwangerschaft bisher nicht ausreichend. Daher wird davon abgeraten, das Medikament im ersten Schwangerschaftsdrittel einzunehmen. Sollte es notwendig werden, kann Ihr Arzt im zweiten Schwangerschaftsdrittel eine Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen und den Wirkstoff dann ggf. verordnen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel aber ist Metamizol verboten, da es den Fötus schädigen kann.
In Bezug auf die Stillzeit ist es wichtig, zu wissen, dass Metamizol in die Muttermilch übergeht. Vor dem Stillen sollten also mindestens 48 Stunden seit der letzten Einnahme vergangen sein.
Aktuelles aus der Forschung – Kein Metamizol, dafür Paracetamol im letzten Schwangerschaftsdrittel
Ein Grund dafür, dass Metamizol nicht im letzten Schwangerschaftsdrittel gegeben werden darf, ist seine Wirkung auf das noch ungeborene Kind. Denn Metamizol kann – wie andere NSAR auch – den sogenannten Ductus arteriosus Botalli verschließen. Dieser verbindet im Blutkreislauf des Fötus die Aorta mit der Lungenarterie. Wenn sich dieser Übergang vor der Geburt verschließt, kommt es zu einem gesteigerten Blutdruck im Lungenkreislauf. Dieser Verschluss soll zwar auf natürliche Weise stattfinden – aber erst bis zu 3 Tage nach der Geburt. Aufgrund ihrer Wirkung werden NSAR dann sogar gegeben, um diesen Prozess zu „erzwingen“, wenn er aus irgendeinem Grund nicht natürlich stattfindet. In diesem Rahmen kommt auch Paracetamol zum Einsatz. Aber hat auch dieses Schmerzmittel Einfluss auf das letzte Schwangerschaftsdrittel? Kurz gesagt: Nein.
Eine Arbeitsgruppe um Katarina Dathe vom Embryotox-Institut der Charité Berlin hat sich dieser Frage in einer Untersuchung angenommen. Außerdem haben die Forscher untersucht, ob Paracetamol die Nieren des Kindes schädigt und somit zu einer verringerten Fruchtwassermenge (sog. ‚Oligohydramnion‘) führt oder ob sich mehr Totgeburten ereignen.
Paracetamol nach wie vor sicher
Insgesamt nahmen die Forscher dazu eine Auswertung von 1.800 Untersuchungen vor, die ihrerseits Arzneimittelnebenwirkungen während der Schwangerschaft untersuchten. Die Arbeitsgruppe stellte einen Vergleich zwischen einer Studiengruppe und einer Kontrollgruppe an. Die Frauen der Studiengruppe hatten Paracetamol im letzten Drittel der Schwangerschaft genommen, während die Frauen aus der Kontrollgruppe das Schmerzmittel nur im ersten bzw. zweiten Drittel nahmen.
Letztlich konnten keine wesentlichen Einflüsse von Paracetamol auf das letzte Schwangerschaftsdrittel nachgewiesen werden. Es gab keine Hinweise auf mehr Totgeburten, es ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich einer verminderten Fruchtwassermenge und ein Ductus-arteriosus-Verschluss konnte in keiner Gruppe beobachtet werden.
Die Forscher schlussfolgern daher, dass Paracetamol im letzten Schwangerschaftsdrittel weiterhin als sicher gilt, auch wenn sie der Ansicht sind, das Kind sollte – geraade dann, wenn häufiger NSAR im letzten Drittel eingenommen werden – regelmäßig per Ultraschall untersucht werden.
Quelle: Katarina Dathe u. a. (2019): Negligible risk of prenatal ductus arteriosus closure or fetal renal impairment after third‐trimester paracetamol use: evaluation of the German Embryotox cohort. In: Obstetrics and Gynaecology 2019.
Was sind die Gefahren einer dauerhaften Einnahme?
Bei einer dauerhaften Einnahme von Metamizol ist in jedem Fall das Risiko erhöht, an einer der möglichen Nebenwirkungen wie Agranulozytose oder einer Nierenfunktionsverschlechterung zu erkranken.
Des Weiteren kann es durch eine dauerhafte Einnahme auch zu einer Überdosis kommen, was eine akute Vergiftung zur Folge haben kann, die mit Krämpfen einhergeht. Weitere Anzeichen einer Überdosis sind:
- Übelkeit & Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Blutdruckabfall mit Herzrasen und Schock
- Schwindel
Von einer dauerhaften Einnahme von Metamizol ist daher abzusehen.
Exkurs aus der Natur
Im Folgenden werden zwei pflanzliche Alternativen vorgestellt, die zwar keinen Ersatz für eine medikamentöse Therapie darstellen, aber dennoch Schmerzen beziehungsweise hier Bauchschmerzen lindern können, nämlich:
- Iberogast®
- Salbei
Ein sehr häufig verwendetes pflanzliches Medikament gegen Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Magenschmerzen oder auch Sodbrennen ist Iberogast®. Es beinhaltet neun verschiedene Arzneipflanzen, die bei Beschwerden helfen. Dabei ergänzen sich diese Arzneipflanzen und docken an verschiedenen Stellen im Magen-Darm-Bereich an. Somit werden beispielsweise Magen- und Darm-Nerven beruhigt oder Muskeln in diesem Bereich entspannt. Außerdem schützen gewisse Arzneipflanzen die Magenschleimhaut oder beugen Entzündungen vor beziehungsweise hemmen diese.
Salbei ist bereits seit Jahrhunderten eine bewährte Arzneipflanze, die schon im alten Ägypten z. B. bei Unfruchtbarkeit oder in der Antike bei Verdauungsproblemen angewandt wurde. Denn das im Salbei enthaltene ätherische Öl hat eine antibiotische Wirkung. Außerdem wirken die enthaltenen Gerbstoffe so, dass sich in der Schleimhaut von Mund und Rachen Viren und Bakterien weniger ausbreiten können. Somit kann Salbei bei Schmerzen wie Halsschmerzen beziehungsweise bei Erkältungen eingesetzt werden. Es findet ebenso Verwendung als Mundspülung bei Zahnschmerzen.
Häufige Patientenfragen
Kann ich Novalgin/Metamizol dauerhaft einnehmen?
Dr. Dr. T. Weigl
Wie bei den meisten Medikamenten beziehungsweise Schmerzmitteln ist auch hier von einer dauerhaften Einnahme abzusehen. Denn dadurch kann es zu einer Überdosierung und folglich einem Blutdruckabfall kommen, der dann wiederum zu einem Schock führt. Dieser Schock kann lebensbedrohlich sein. Auch können weitere nicht erwünschte Nebenwirkungen wie Erbrechen oder Übelkeit auftreten.
Wann darf ich Novalgin/Metamizol nicht einnehmen?
Dr. Dr. T. Weigl:
Metamizol darf nicht bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, bei einer Schwangerschaft, während der Stillzeit oder von Säuglingen unter 3 Monaten eingenommen werden. Außerdem besteht ein erhöhtes Anwendungsrisiko bei Krebspatienten, bspw. Patienten mit Leukämie. Überdies darf Metamizol nicht eingenommen werden, wenn eine mögliche Allergie gegen Pyrazol-Derivate besteht.
Mit welchen Arzneimitteln darf ich Novalgin/Metamizol nicht kombinieren?
Dr. Dr. T. Weigl:
Metamizol sollte nicht bei einer gleichzeitigen Gabe von Chlorpromazin, das bei bestimmten psychischen Erkrankungen eingesetzt wird, eingenommen werden. Dies könnte im schlimmsten Falle zu einer extrem niedrigen Körpertemperatur (sog. ‚Hypothermie‘) führen. Auch bei einer Kombination von Arzneimitteln gegen Bluthochdruck, bspw. Captopril, mit Metamizol kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen. Viele weitere Arzneimittel, die nicht gleichzeitig mit Metamizol eingenommen werden dürfen, können Sie dem entsprechenden Kapitel weiter oben entnehmen.
Was passiert bei einer Überdosis Metamizol?
Dr. Dr. T. Weigl:
Eine Überdosis kann zu einer Vergiftung führen. Auf diese wird Ihr Körper mit Krämpfen reagieren. Es kann dann auch zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, einem Blutdruckabfall mit ggf. Schock und Herzrasen sowie Schwindel kommen.
Wie kann ich diese schlimme Nebenwirkung, die Agranulozytose, erkennen?
Dr. Dr. T. Weigl:
Suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf, wenn Sie Metamizol einnehmen und folgende Anzeichen an Ihrem Körper wahrnehmen, denn diese können auf das Vorliegen einer Agranulozytose hindeuten:
- Fieber, möglicherweise mit Schüttelfrost
- Geschwürbildung in der Schleimhaut
- Mandelentzündung, Halsschmerzen, Probleme beim Schlucken
- Schwächegefühl, verminderte Leistungsfähigkeit
Typisches Patientenbeispiel
„Im Krankenhaus habe ich immer Novalgin bekommen, wenn ich nach meiner OP Schmerzen hatte“, erklärt Petra ihrem guten Freund Christoph über einer Tasse Kaffee. Christoph hat schon jetzt, eine Woche vor seinem Eingriff, Angst vor Schmerzen nach der OP. „Novalgin?! Das ist doch mega gefährlich! Ich habe letztens etwas darüber gelesen… Das ist in mehreren Ländern gar nicht zugelassen, wegen so einer krassen Nebenwirkung.“ Leicht ungläubig beobachtet Petra ihren Freund genauer, der hin und wieder schon dazu neigt, mal etwas zu übertreiben…
Zwei Tage später sind die beiden wieder verabredet, aber diesmal zu einem Snack in der Mittagspause. Petra hat sich inzwischen auch mal schlau gemacht und festgestellt, dass schon was dran ist an Christophs Ausführungen, aber er hat bei seiner Geschichte natürlich eine Schippe draufgelegt. „Ich hab mich mal wegen dieser Nebenwirkung informiert, das wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ja, es gibt sie. Aber wie wahrscheinlich ist sie? In der Packungsbeilage heißt es da ‚sehr selten‘ und das entspricht weniger als 1 von 10.000 Behandelten. Mach dir also nicht so einen Stress, das wird schon! Kannst ja auch nach einem anderen Schmerzmittel fragen!“, versucht Petra ihren Freund aufzumuntern. Aber es ist als würden ihre Worte ihn entweder nicht erreichen oder einfach an ihm abprallen, sodass Petra sich schließlich denkt ‚Na, da muss er jetzt einfach durch‘. Anschließend beißt sie kommentarlos und beherzt in ihren Döner.
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Autoren: Mona Alinezhad und Dr. Dr. Tobias Weigl
Redaktion: Tobias Möller
Veröffentlicht: 26.04.2018, zuletzt aktualisiert: 24.08.2021
Quellen
- Katarina Dathe u. a. (2019): Negligible risk of prenatal ductus arteriosus closure or fetal renal impairment after third‐trimester paracetamol use: evaluation of the German Embryotox cohort. In: Obstetrics and Gynaecology 2019.
- Thomas Herdegen (2013): Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Heinz Lüllmann u. a. (2016): Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen. Medikamente gezielt einsetzen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Ernst Mutschler (2006): Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. Wissenschaftliche Verlag-Gesellschaft, Stuttgart.
- ratiopharm.de (2017): Fachinformation – Novaminsulfon-ratiopharm® 500 mg Tabletten.
- ratiopharm.de (2017): Gebrauchsinformation: Information für Anwender – Novaminsulfon-ratiopharm® 500 mg Tabletten.
- Nicole Reinhardt u. a. (2006): Metamizol. Renaissance eines Analgetikums. In: Pharmazeutische Zeitung 32.
- iberogast.de (2018): Gebrauchsinformation: Information für den Anwender – Iberogast®.
Natalie Seidl
12.10.2018 14:06Ich habe schon mehrfach postoperativ Metamizol (parenteral und enteral) zur Schmerztherapie erhalten und immer sehr gut vertragen. Kürzlich habe ich dann jedoch wegen starker Kopfschmerzen abends (21:30 Uhr) 500 mg eingenommen u. bin dann nachts um 3 Uhr mit heftigem Schwindel u. Übelkeit aufgewacht: Der Blutdruck lag dann über eine Stunde lang bei nur 85/40 mmHg, wobei auch der Puls mit nur 45 Schlägen/Minute deutlich zu niedrig war. Hypotensive Reaktionen auf Metamizol sind bekannt; „Bradykardie“ jedoch ist unter den möglichen Nebenwirkungen in der Packungsbeilage nicht gelistet. Ist der langsame Puls Teil der „isolierten hypotensiven Reaktion“ auf das Metamizol?
Dr. Tobias Weigl
25.11.2018 09:29Hallo, eine sehr gute Frage. Sie habne Recht, dass Novalgin insbesondere bei schneller i.v. Gabe zu stärkeren Blutdruckabfällen führen kann. Das auch der erniedrgite Puls aufgrund des Novalgins kam kann gut sein, würde ich nicht ausschließen. Auch ich habe das schon vereinzelt bei Patienten post-operativ im Aufwachraum gesehen.
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Frank
24.11.2018 22:57Ich habe Metamizol aufgrund eines Nierensteins drei Wochen hochdosiert eingenommen. Während der Einnahme gab es keinerlei Probleme. Knapp zwei Wochen nach dem Absetzen kam es dann zu Schwindel und Nervenschmerzen, sowie Panikattacken und Angstgefühlen. Diese halten nun seit gut zwei Wochen an. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel und meinen, dass es eine psychische Sache wäre. Ich bin jedoch überzeugt, dass es von der hochdosierten Einnahme durch Metamizol hervorgerufen wurde.
Karin Lasch
15.01.2019 12:36Bin auf der Suche nach einem Schmerzmittel (unterer Rücken)
bei erhöhtem Blutdruck (140-160). Kann ich bei Bedarf Novalgin einnehmen?
Vielen Dank .
K. Lasch
Dr. Tobias Weigl
15.01.2019 12:56Bitte besprechen Sie das mit Ihrem Arzt aber Novalgin führt prinzipiell auch zu einem niedrigeren Blutdruck…
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
John Kingsley
20.01.2019 20:54Guten Abend,
Mir war er immer ein Rätsel. Immer nach OPs mit Krankenhausaufenthalt habe ich Ausschlag im Intimbereich bekommen. Die Ärzte wußten nicht wovon es kam. Vor ein paar Tagen musste ich in die Notaufnahme wegen extremen Brustkorb Schmerzen, ich habe Novalgin Iv. Bekommen zweimal und als Tropfen. Morgens stehe ich auf und wieder alles aufgequilt brennt und jukt. Es nervt sehr.
Da ich nur dieses Medikament bekommen habe, kann es nur an Novalgin liegen.
Vroni Al
05.02.2019 19:51Wenn Metamizol als Dauermedikation (4tgl 500 mg ) genommenen wird , kann es das Fieber dadurch unterdrückt wird ?
Dr. Tobias Weigl
06.02.2019 23:44Hallo, prinzipiell wirkt Metamizol (auch) fiebersenkend. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass wenn man es regelmäßig aufgrund von Schmerzen einnimmt, dadurch zB ein Fieber im Rahmen einer Grippe „unterdrückt“ wird. Zumindest nicht so stark, dass man es nicht bemerkt.
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Macom
12.02.2019 19:08Ich habe ständig Bauchschmerzen. Habe schon viele Ärzte konsultiert. Nichts hat geholfen. Magenspiegelung kein Befund. Mcp und Iberogast – wenns nicht so traurig wäre – eine Lachnummer. Hab das Problem schon seit JAhren. Bei starken Schmerzen nehme ich Metamizol, weil andere Schmerzmittel nach 3 Tagen nicht mehr helfen. Da ich in Spanien wohne habe ich Cinitaprida vom Arzt bekommen – half ca. 3 Monte – vollkommen schmerzfrei – wundervoll – dann war die Wirkung plötzlich weg.
Ist wohl ein Reizdarm-Magen. Wer weiß Rat
Kruse
19.02.2019 16:01Nehme NOVAMINSULFON nach Hüft-OB sporadisch, d.h. bei Bedarf schon seit 4 Monaten in unterschiedlicher Dosierung zwischen 1 und 5 Tabletten am Tag ,manchmal in Kombination mit Etoriax. Weder von meinem Arzt noch vom operierenden Arzt noch in der Reha wurde davon abgeraten, sondern es wurde empfohlen, nicht die Schmerzen auszuhalten, ( Schmerzgedächtnis ), sondern besser N. einzunehmen. Dass tue ich mit ganz gutem Erfolg, d.h. weniger Schmerzeen. Worauf muss ich besonders achten und ist ein Blutbild von Zeit zu Zeit erforderlich? Welch anderen Optionen habe ich?
Mit Dank!
Kruse
Dr. Tobias Weigl
19.02.2019 16:45Hallo und vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst einmal: Ja, es ist richtig gerade zu Beginn den Schmerz gezielt zu bekämpfen, Stichwort Schmerzgedächtnis (wie Sie ja schreiben).
Prinzipiell muss man kein Butbild machen, natürlich auf mögliche Nebenwirkungen achten. Gleichzeitig sollen die Medis auch keine Dauerlösung sein, sondern immer nur als „Brücke“ dienen.
Die Tabletten sollten also mittelfristig wieder verschwinden – wenn das möglich ist. Wie? Durch andere Maßnahmen wie Physio, Lebensgewohnheiten anpassen, Physikalische Maßnahmen, Stromtherapie etc.
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Siekierski
21.02.2019 14:22Ich habe Rheuma und nehme MTX, Sulfasalazin, Celecoxib regelmäßig. Bei Bedarf soll ich Novamin nehmen, kann da etwas passieren, durch die Immununterdrückung? Ich nehme auch noch Bisoprolol und Thyronajod und bin 61 Jahre alt. Blutwerte werden alle 3 Momate überprüft.
Dr. Tobias Weigl
21.02.2019 15:04Vielen Dank für Ihren Kommentar. Prinzipiell muss man natürlich bei einer Immununterdrückung immer aufpassen. Novalgin hat die Gefahr einer sog. Agranulozytose – also eine starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen. Inwieweit diese Gefahr durch eine Therapie mit Immunsuppressiva ansteigt ist mir nicht bekannt und ich gehe davon aus, dass diese Gefahr nicht erhöht ist. Ansonsten würde ich – wie immer – darauf achten ob Probleme und Nebenwirkungen auftreten und diese dann Ihrem behandelnden Arzt sofort mitteilen.
Ok?
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
ingrid Krause
18.04.2019 18:45Bestimmt etwas ungewöhnlich meine Frage, mein kleiner Hund hat gestern Novalginsulfat als Tropfen bekommen . 3 x 0,4 mg.
In der Tierklinik wurde wegen Detailverlustund Veränderungen im Bauchraum der Verdacht auf Tumore gestellt, Krebs.
Wir waren dort, weil er seit Wochen nicht mehr fressen wollte. Jedenfalls seit gestern, seit er dieses Mittel bekommt, frisst er wieder. Kann es ihm durch die Nebenwirkungen schlechter gehen ? Die Tropfen rieche nsehr stark und er läuft weg wenn ich mit der Pipette ankomme. Gibt es ein unschädliches Schmerzmittel ohne viele Nebenwirkungen ?
Ich weiß Sie sind kein Tierarzt, wenn das nicht hier her gehört, bitte einfach löschen.
Viele Grüße Krause
Dr. Tobias Weigl
19.04.2019 19:05Hallo Frau Krause, tatsächlich bin ich kein Tierarzt 😉 aber auch ein Tier kann Nebenwirkungen von Novalgin bekommen. Da ich selbst einen Hund habe weiß ich aber auch, dass von den (humanen) Schmerzmitteln das Novalgin das einzige ist, was man auch Tieren geben kann. Prinzipiell ist die Studienlage und Forschung natürlich für Tiere nicht so gut wie bei den Menschen. Man weiß also bzgl. Nebenwirkungen etc. nicht so viel.
Mehr kann ich leider dazu auch nicht sagen.
Viele Grüße und Ihrem Vierbeiner wünsche ich Alles Gute.
Dr. T. Weigl
Dana Nagel
22.04.2019 16:30Hallo Doktor Weigel,
meine Mutter nimmt regelmäßig eine hohe Dosis an Novalgin ein.
Sie hat starke Osteoporose, hatte eine Operation an den Wirbeln und dann eine Verödung der Nervenenden entlang der Wirbelsäule.
Sie klagt immer noch über sehr starke Schmerzen , was könnte denn noch eine andere Lösung sein.?Sicherlich gibt es bestimmt noch ein anderes Mittel. Ihr Orthopäde meint, sie wäre austherapiert und das kann ich nicht wirklich glauben.
Vielleicht wissen sie ja noch eine andere Möglichkeit, wir sind für jeden Vorschlag sehr dankbar.
Viele Grüße
Dana Nagel
Dr. Tobias Weigl
22.04.2019 21:26Hallo, ich verstehe, dass dies sehr frustrierend ist. Es gibt leider kein „Wundermittel“.
Die Therapie sollte auch weiterhin multimodal erfolgen, damit eine best mögliche Schmerzreduktion erreicht wird – auch wenn ggfs. keine Schmerzfreiheit (mehr) erreicht wird.
Ein wichtiger Baustein ist die Therapie des Schmerzempfindes, bzw des sog. Schmerzgedächtnisses. Schauen Sie dazu einmal hierein https://www.bomedus.com
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Dana Nagel
24.04.2019 20:37Hallo Herr Doktor Weigel.
Vielen Dank für Ihre Antwort , ich werde mich da einmal ein wenig durchlesen und das auch meinem Vater als Link weiterleiten.
Viele Grüße Dana Nagel
Peter Müller
03.06.2019 19:42Hallo Herr Dr. Weigel,
Ich hab nach einem Sprunggelenkbruch vom Freitag an gestrigen Mittag 2×500 und abends 1×500 eingenommen. Die Schmerzen waren besser, aber ich fühlte mich abends matt.
Seit heute morgen habe ich einen geröteten Gaumen der beim schlucken schmerzt . Die Körpertemperatur beträgt 37,0
Ich habe große Angst vor der Nebenwirkung Agrarnulozytose. Da ich meiner Meinung nach die Symptome dafür zeige . Ich habe heute den ganzen Tag keine weitere Tablette genommen . Ist es möglich dass diese Agrarnulozytose jetzt noch richtig ausbrechen kann bzw, was soll ich am besten machen ? Mache mir große Sorgen. Mit freundlichen Grüßen
Cati
25.10.2019 14:36Bitte an Psychosomatik denken. Alles Gute!
Ursula Katharina
03.11.2019 20:08Sehr geehrter Herr Doktor Weigl,
nach einer Whippel OP bekam ich Injektionslösung Metamizol Natrium 1 g/2 ml 4 x täglich im Tropf (Novaminsulfon) und später dann oral, beginnend mit 8 x 500 mg. Bei einem erneuten Krankenhausaufenthalt dann 4 x 500 mg Novaminsulfon. Jedesmal war mein Blutdruck stark erhöht, morgens um 7 Uhr schon 171 der systolische Wert. Zu Hause war der Blutdruck vorher immer normal mit meinen beiden Blutdrucksenkern Moxonidin und Valsartan.
Kein Arzt glaubt an die Möglichkeit der Blutdruckerhöhung durch Metamizol.. Allerdings hatte ich früher durch eine Procain Basen Infusion 1 Woche stark erhöhten Blutdruck, am ersten Abend über 190.
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Mit freundlichen Grüßen und herzlichen Dank
Ursula Katharina
Dr. Tobias Weigl
06.11.2019 21:45Hallo, vielen Dank für Ihren Kommentar. Generell muss man sagen, es gibts Nichts was es nicht gibt. Dennoch ist gerade für Novalgin ein Blutdruckabfall ganz typisch…ich verwende es täglich und kann eine solche Erhöhung wie Sie diese berichten nicht bestätigen. Ich nehme an, dass eine akute allergische (Über-)Reaktion ausgeschlossen ist und „nur“ der Blutdruckanstieg bestand. Ich kann es mir ehrlich gesagt ebenfalls nicht begründen.
Wenn Sie jetzt zu Hause mal wieder ein bisschen Novalgin nehmen, was passiert dann? Schon einmal probiert?
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Thomas
11.12.2019 20:49Hallo Herr Dr. Weigl,
eine interessante Webseite haben Sie hier, vor allem zum Thema Novalgin. Da bin ich leider auch ein Betroffener.
Ich habe 10 Tage lang Novalgin 1-1-1-1 genommen. Nach ca. einer Woche begannen ganz sachte Schwellungen in den Kniegelenken, die sich täglich zunehmend steigerten. Ich habe das Medikament vor drei Tagen komplett abgesetzt. Momentan kann ich meine Beine nicht einmal mehr 90° anwinkeln. Gehen ist extrem mühsam und Treppensteigen geht nur noch rückwärts. Parallel entwickelte sich ein Hautausschlag an den Handgelenken und zunehmende Schmerzen in den Fingergelenken. Die sind glücklicherweise immer noch beweglicher als die Kniee.
Frage: Gehen die Beschwerden von selbst wieder zurück? Kann ich die Situation sozusagen aussitzen und einfach warten, dass die Beschwerdefreiheit sich von allein wieder einstellt? Gibt es bei dieser Vorgehensweise evtl. bleibende Schädigungen?
Oder ist es besser die Ausscheidung oder den Abbau von Metamizol zu beeinflussen bzw. zu neutralisieren?
Was meinen Sie? Bin gespannt. Sage schon mal im Voraus vielen Dank.
Viele Grüße
Thomas
Cornelia
07.02.2020 17:15Ich nehme Novaminsulfon ich hoffe das es hilft
Mecklenburgerin
01.04.2021 11:26War nach Migräne Behandlung in Notaufnahme mit Tropf: MCP, 2x 1g Novalgin und Paracetamol und Kochsalzlösung schläfrig, unkonzentriert und ca. Für 12 Stunden kopfschmerzfrei, danach wochenlang rechtseitiger Dauerkopfschmerz quasi täglich mit Novalgineinnahme, die ich nun nach Ausbleiben der Wirkung und eigenem Verdacht auf Schmerzmittelgewöhnung komplett abgesetzt habe. Beabsichtige medekamentfreie Schmerztherapie.
Markus Ulrich
18.03.2022 22:35Sehr geehrter Dr. T. Weigl,
Nach einem Unfall nehme ich aufgrund des sehr schmerzhaften Verlaufs einer Gelenksarthrose seit knapp einem Jahr 4 Stk 500mg Novalgin Tabletten pro Tag. Ich gehe regelmäßig zu Blutkontrolle. Im Moment zeigen sich neben dem roten Urin und Schwindel beim Aufstehen nur ein unangenehm erhöhter Harndrang als Nebenwirkungen.
Jedoch nimmt die Wirkung der Dosis spürbar ab. Bei leichter Erhöhung um den selben schmerzstillenden Effekt zu halten steigt der Schwindel als Nebenwirkung deutlich.
Generell möchte ich betonen, dass ich Novalgin als gesunder sportlicher junger Mann mit Abstand besser vertrage als Diclofenacnatrium, Ibuproven, Paracetamol, Tramadol und Kombinationen daraus.
Gibt es Informationen über Gewöhnungseffekte bei Langzeiteinahme? Bzw. gibt es Kombinationen mit anderen Medikamenten, welche die Nebenwirkungen von Novalgin abschwächen?
Mit freundlichen Grüßen!
Angela Corsten
27.06.2022 03:16Sehr geehrter Doktor Weigl,
Ich habe Covid, tippe aufgrund der Symptome auf die neue Omikronvariante des Sommers 2022 und habe wegen der Gliederschmerzen Novalgin genommen, das ich als „Notfallmedikament“ gegen Arthrose bekommen habe. Ist das unbedenklich oder sollte ich es lassen, weil Covid das Immunsystem sowieso schon belastet? Mit herzlichem Dank
Angela Corsten
Katja
19.03.2023 15:56Habe nach Einnahme von 500 mg Metamizol-Sulfat und zwei Stunden später 1 Tablette Paracetamol 500 mg sehr erhöhte Blutdruckwerte (198/164/140) bekommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich jeden Tag Tabletten gegen den Hochdruck nehmen muss. Auf jeden Fall
musste ich diesbezüglich in die Notfallambulanz und wurde über Nacht klinisch überwacht.
Auch einen Tag später ging es mir sehr schlecht mit Schwindel und Übelkeit.
JU
18.10.2023 13:02Ich habe 4 Tage lang nach einer OP Metamizol erhalten. Dies ist nun 3,5 Wochen her. Besteht immer noch die Gefahr, dass man auf die Eingabe reagiert? Ab wann besteht kein Risiko oder ein sehr geringes Risiko, dass man eine Agranulozytose bekommt?
Ich frage, da ja momentan viele Infekte rumgehen und ich mich frage, wenn ich Halsschmerzen etc habe, wie lange muss ich noch an die Agr. als Nebenwirkung denken? Viele Grüße JU
Silke
28.10.2023 11:13Ich habe von meinem Orthopäden Metamizol verordnet bekommen, da ich starke Schmerzen im Schulter/Armbereich habe, unter anderem wegen Kalkschulter, und Ibuprofen auch in hoher Dosierung keinen Effekt hatte.
Zuerst wirkte es gut, wenn auch relativ kurz (ca. 4-5 Stunden). Ich habe aufgrund der Nebenwirkungen vorsichtig dosiert, empfohlen wurde mir 1-2 Tabletten alle 6 Stunden. Nach 3 Tagen hatte ich den Eindruck, dass die Schmerzen nicht mehr weniger wurden, dafür aber war ich unglaublich müde, hatte leichte Halsschmerzen. Dann kam Schwindel und Schwäche hinzu, ich konnte kaum aufstehen, kaum etwas machen, zu schlapp, zu unsicher fühlte ich mich. Als die Wirkung der Tabletten nachgelassen hatte, fühlte ich mich wieder besser, daraufhin verzichtete ich auf die weitere Einnahme.