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CBD-Öl bei Kopfschmerzen, chronischen Schmerzen, Entzündungen?

Auf einen Blick – Was ist CBD-Öl?

  • pflanzliches Cannabidiol-Öl
  • der Wirkstoff Cannabidiol wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen
  • NICHT zu verwechseln mit dem berauschenden THC der Pflanze

Welche Wirkungen werden CBD-Öl nachgesagt? (Auszug)

  • Schmerzlinderung
  • Beruhigung
  • besseres Einschlafen
  • Hemmung von Entzündungen
  • Krampflösung

Bei welchen Erkrankungen kann CBD-Öl angewendet werden? (Auszug)

  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Angststörungen
  • chronische Schmerzen
  • Einschlafstörungen
  • Epilepsie

Welche Nebenwirkungen hat CBD-Öl? (Auszug)

  • Erschöpfung, Müdigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall
  • zu- oder abnehmender Appetit
  • Veränderungen des Gewichts

Tipps

  • die Studienlage zur Wirksamkeit ist noch recht dünn: CBD-Produkte sind mit gesunder Skepsis zu betrachten
  • sprechen Sie vor einer Einnahme von CBD-Öl mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin
  • achten Sie bei dem Erwerben von CBD-Produkten auf Herkunft und Qualität

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

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Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Aufgrund seiner vielseitigen Wirkungsweise ist Cannabidiol-Öl (kurz: CBD-Öl) ein heißer Kandidat als Arznei für eine Reihe verschiedener Erkrankungen. Freunde des aus der Cannabispflanze gewonnenen Medikaments sehen eine Wirkung bei chronischen Schmerzen, Angststörungen, Kopfschmerzen, Entzündungen, Herzerkrankungen und sogar Epilepsie. Grundsätzlich gibt es aber wenig Beweise für die Wirkung bei diesen Erkrankungen und Symptomen. Nachweisbar hilft CBD-Öl aber bei Krämpfen (sog. ‚Spastiken‘), hervorgerufen z. B. durch Multiple Sklerose sowie weitere neurologischen Erkrankungen.

CBD-Öl ist seit 2016 in der Apotheke als Rezeptur erhältlich. Es wird hergestellt aus der Hanfpflanze Cannabis Sativa. Cannabidiol ist eine von über 80 Substanzen, die in der Hanfpflanze enthalten sind. Auch wenn bisher keine Nebenwirkungen von CBD-Öl bekannt sind, so kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Eine Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt ist daher unerlässlich.

Was steckt hinter CBD-Öl?


Hinter der Abkürzung CBD verbirgt sich Cannabidiol, einem von vielen Inhaltsstoffen der weiblichen Hanfpflanze. Diese Substanzen werden in der Medizin auch Cannabinoide genannt. Insgesamt weist die Hanfpflanze über 80 verschiedene Cannabinoide auf. Die wichtigsten sind:

  • Tetrahydrocannabinol (kurz: THC), der berauschende Wirkstoff der Pflanze
  • Cannabidiol (kurz: CBD)
  • Cannabinol (kurz: CBN)

Normalerweise findet sich in den meisten Hanfpflanzen mehr THC als CBD. In speziellen Zuchtsorten ist die Menge an Cannabidiol wesentlich höher und übersteigt zum Teil die Menge von THC, des berauschenden Wirkstoffes. CBD kommt im Faserhanf im oberen Teil und in den Blüten vor. Die tatsächliche Konzentration von CBD hängt von der Pflanzensorte ab und liegt zwischen 0,2 und 2 Prozent.

Gut zu wissen!
In der EU ist es erlaubt Cannabis mit einem hohen CBD-Wert als Nutzpflanze anzubauen. Allerdings darf der Anteil der THC-Konzentration nicht mehr als 0,2 Prozent betragen.

Cannabidiol gehört zur chemischen Stoffklasse der Phenole.

Anders als beispielsweise THC ruft Cannabidiol aber keine psychische Wirkung hervor. CBD hemmt sogar die Wirkung von THC. CBD wirkt auf andere Weise in unserem Körper:

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Um entsprechend wirksam sein, muss die Menge ausreichend ergiebig sein.

Cannabis in der Medizin

Cannabis ist seit 2017 in Deutschland als Medikament erhältlich – jeder Arzt kann es verschreiben. Allerdings dürfen nur Menschen mit sog. schwerwiegenden Erkrankungen auf Cannabis basierende Medikamente erhalten. Zur Gruppe der schwerwiegenden Erkrankungen gehören lebensbedrohliche Krankheiten oder Störungen der Gesundheit, die die Lebensqualität dauerhaft einschränken. Darüber hinaus müssen Patienten austherapiert sein. Das bedeutet, dass alle anderen Therapiewege keinen Erfolg brachten oder bringen würden.

Es gibt vier verschiedene Arten der cannabishaltigen Medikamente:

  • getrocknete Cannabisblüten
  • Cannabisextrakte
  • teilsynthetisch hergestellte Arzneien
  • Fertigarzneien wie Mundspray oder Öl

Die genannten Arzneien fallen in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz, da Cannabis hier als Rauschmittel eingestuft wird.

Mehr Informationen zum medizinischen Nutzen von Cannabis finden Sie in den folgenden Artikeln auf dieser Website:

Dem Cannabis werden viele medizinische Wirkungen zugeschrieben. Was stimmt und wobei sollte man eher vorsichtig sein? In folgendem Video beantwortet Dr. Dr. Tobias Weigl alles rund um den Themenkomplex „Cannabis in der Medizin“:

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Wie wirkt CBD?

Bisher ist in der Forschung noch nicht ausreichend geklärt, wie CBD konkret in unserem Körper wirkt. Gesichert ist, dass Cannabidiol an einigen Wirkprozessen im Körper beteiligt ist. So interagiert die Substanz mit verschiedenen Rezeptoren. Ein Rezeptor sitzt meist am Ende einer Nervenfaser und kann bestimmte Reize aufnehmen, die wiederum bestimmte Vorgänge im Körper auslösen.

  • CBD interagiert mit dem Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1-Rezeptor), dessen Aktivierung – wenn THC involviert ist – z. B. für die Steigerung des Appetits und die psychischen Effekte von THC sorgt. CBD hemmt hier die Wirkung von THC, wirkt also antagonistisch.
  • Auf der anderen Seite aktiviert CBD den CB1-Rezeptor dahingehend, dass eine Entspannung der Blutgefäße bewirkt wird.
  • Durch die Interaktion mit dem Vanilloid-Rezeptor Typ 1 hemmt CBD Schmerzen.
  • Am Vanilloid-Rezeptor Typ 2 soll CBD eine Wirkung erzeugen, die die Vermehrung von Hirntumorzellen hemmt. Es kommt zu einer Zellzerstörung, die Fachleute Autophagie nennen.
  • CBD ist am Abbau körpereigener Cannabinoide beteiligt. Forscher haben einen Zusammenhang mit Schizophrenie gefunden, weshalb Studien laufen, die die Effekte untersuchen.
  • Durch die Aktivierung verschiedener Rezeptoren, so nehmen Forscher derzeit an, können Schmerzreize unterdrückt werden. Dadurch kann durch die Aktivierung des Glycin-Rezeptors sogar chronischen Schmerzen vorgebeugt werden.
  • Schließlich kann CBD allein durch seine Konzentration andere Substanzen an den Rezeptoren verdrängen. Durch die Kopplung an den 5-HT1A-Rezeptor, der zur Gruppe der Serotonin-Rezeptoren gehört, kann CBD angstlösend wirken.

Anwendung von CBD-Öl

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduktion berichtet von einer möglichen Anwendung von CBD in einer öligen Lösung von 50 mg/ml bei folgenden Erkrankungen:

  • Dravet-Syndrom: Die nach der französischen Kinderepileptologin Charlotte Dravet benannte Krankheit ist eine Form der frühkindlichen Epilepsie. Ursache ist ein verändertes Schaltverhalten im Gehirn, das epileptische Anfälle zur Folge hat. Bereits im ersten Lebensjahr kann das Dravet-Symptom auftreten. Es kommt dabei zu einseitigen motorischen Krampfanfällen. Konkreter Auslöser ist eine erhöhte Körpertemperatur. Je älter das Kind ist, desto größer und weitreichender sind die Anfälle. Es kann schlimmstenfalls zu Störungen der Gehirnentwicklung und der Psychomotorik kommen.
  • Lennox-Gastaut-Syndrom: Auch das Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS) ist eine Form der frühkindlichen Epilepsie. Die kleinen Patienten sind zwischen zwei und sieben Jahre alt. Die Symptome sind uneinheitlich und nicht generalisierbar. Allerdings haben sie eine hohe Anfallsquote, teilweise mehrmals täglich und im Schlaf. Langfristige Folgen sind hirnorganische Entwicklungsstörungen. Leider ist die Erkrankung therapieresistent, das bedeutet, dass das LGS nur schwer mit Antiepileptika behandelbar ist.
  • Multiple Sklerose: Die Multiple Sklerose (kurz: MS) ist eine schwerwiegende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Durch Entzündungsherde an den Nerven (sog. ‚Läsionen’) kommt es langfristig zu ihrer Zerstörung. Die Symptome sind unterschiedlich, darunter Sensibilitätsstörungen, dauerhafte schnelle Erschöpfbarkeit und Sehnervenentzündungen (sog. ‚Optikusneuritis‘). Die Krankheit ist nicht heilbar. MS-Patienten erleben damit teilweise eine enorme Einschränkung ihres Alltages durch die Erkrankung.

Haben Sie bereits CBD-Öl benutzt? Gegen welche Erkrankung oder gegen welches Symptom haben Sie die Substanz eingenommen? (Mehrfachnennungen möglich)

CBD-Öl und Kopfschmerzen

Neben den bereits genannten Erkrankungen kursieren Berichte darüber, dass CBD-Öl auch gegen eine lange Liste weiterer Krankheiten helfen soll. Gerade als Kopfschmerzmittel und Helfer bei Migräne soll CBD-Öl aufgrund seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften zum Tragen kommen. Allerdings fehlen hierzu Studien, die diese Wirkung eindeutig belegen.

Exkurs: Kopfschmerzen und Migräne

Jeder kennt es: Stechen, Ziehen oder Druck in der Schädelregion bezeichnen wir verallgemeinernd als Kopfschmerzen. Mediziner sprechen von der sog. ‚Cephalgie‘. Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzen im Alltag. Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die eine Reihe von Ursachen haben können. Die bekanntesten Beispiele sind folgende:

  • Migräne: Diese Art der Kopfschmerzen kehrt immer wieder und tritt einseitig auf. Weitere Begleiterscheinungen sind Auren, Übelkeit und Erbrechen.
  • Spannungskopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen können sowohl episodisch als auch chronisch auftreten. Die häufigste Ursache ist Stress.
  • Clusterkopfschmerzen: Der Schmerz sitzt im Bereich der Augen und wird immer wieder als unerträglich beschrieben. Diese besonders schwere Form der Cephalgie ist auf erweiterte Blutgefäße im Gehirn zurückzuführen.

Auf unserer Website finden Sie viele Artikel zum Thema Kopfschmerzen! Einige Beispiele haben wir hier für Sie aufgelistet. Klicken Sie sich gerne durch:

Kopfschmerzen – Wie entstehen sie und was tut man dagegen?

Mythos-Check Kopfschmerzen: Was hilft und was nicht?

Gehirnerschütterung – Übelkeit und Kopfschmerzen nach Unfall

Medi-Apps im Test: „M-sense – Kopfschmerz- & Migräne-App“

CBD-Öl bei weiteren Beschwerden

CBD-Öl soll neben Kopfschmerzen und Migräne auch bei weiteren Krankheiten hilfreich sein. Dazu gehören:

Auch bei diesen Krankheiten ist letztendlich nicht klar ob Arzneien, die auf Cannabidiol basieren, tatsächlich heilen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedenfalls hat bereits im November 2017 bekanntgegeben, dass sie die Nutzung von CBD-Öl zu medizinischen Zwecken nicht empfiehlt.

Worauf sollte ich achten? Neben- und Wechselwirkungen

Wie bei vielen Medikamenten müssen Sie auch bei CBD mögliche Neben- und Wechselwirkungen beachten. So kann es zu Wechselwirkungen mit folgenden Arzneigruppen kommen:

  • Antimyotika, die den Cannabidiolspiegel erhöhen, wie beispielsweise Clotrimazol, Ketocenazol oder Itraconazol
  • Makrolide (bestimmte Antibiotika), die den Cannabidiolspiegel erhöhen, wie Clarithromycin
  • Lebensmittel und Pflanzen, die den Cannabidiolspiegel senken, wie Johanniskraut. Dazu gehören auch entsprechende Arzneien
  • Antikonvulsiva zur Behandlung von Anfallsleiden, die den Cannabidiolspiegel senken, wie Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin
  • Antibiotika, die den Cannabidiolspiegel senken, wie Rifampicin

Es ist bisher nicht sicher, inwiefern CBD-Medikamente Nebenwirkungen mit sich bringen. Studien haben hierzu noch kein vollständiges Bild liefern können. Laut einiger weniger Studien, die im Zusammenhang mit Epilepsie und psychische Krankheiten laufen, klagen Studienteilnehmer über folgende Nebenwirkungen:

Fragliche Qualität und Zusammensetzung

Neben den möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen sollte bei dem Erwerb von freiverkäuflichen Medizinprodukten und Arzneimitteln auch stets auf Herkunft und Qualität geachtet werden. Durch den „Hype“ auf CBD-Produkte hat sich in kurzer Zeit ein sehr breiter Markt entwickelt, auf dem viele Öle sehr unterschiedlicher Güte vertrieben werden. Gerade über das Internet lässt sich eine unüberschaubare Bandbreite an Produkten erwerben. Kritische Berichte zeigten hier, dass häufig nur sehr wenig bis gar kein CBD darin erhalten sein kann und zum Teil auch das berauschende THC in höheren Konzentrationen als zugelassen vorkommt. Die Träger-Öle der lipophilen Substanz können darüber hinaus von minderwertiger Qualiät sein. Durch die schwer überschaubare Zusammensetzung dieser Öle sollte man sich vor einem Erwerb genaustens informieren und im Zweifel vor dem Konsum einen Mediziner oder Apotheker zu dem Produkt befragen.

Aktuelles aus der Forschung: CBD bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Cannabinoide als Therapie bei Krebs? Forscher der Queen Mary University London und der Curtin University Australien haben 2018 eine Studie vorgelegt, die genau diesen Zusammenhang nahelegt. Sie haben darin festgestellt, dass Mäuse, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden, mit einer Chemotherapie in Kombination mit CBD doppelt so lange leben wie ohne. Wichtig für die Entstehung der Krebszellen ist der GPR55-Rezeptor. CBD verhindert die Aktivierung dieses Rezeptors, sodass im weiteren Verlauf die Ausbildung der Krebszellen verhindert wird. Auch wenn diese Theorie weiterer Studien bedarf, ist jetzt schon klar, dass CBD die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern kann. Dazu gehören:

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebsarten. Betroffene haben bisher eine Überlebensrate von unter zwei Prozent in fünf Jahren.

Quelle: M. Falasca u. a. (2018): GPR55 signalling promotes proliferation of pancreatic cancer cells and tumooir growth in mice, and its inhibition increases effects of gemcitabine. In: Oncogene 37.

CBD-Öl – Unsere Empfehlung

CBD-Öl aus der Cannabis-Pflanze ist seit 2016 auf dem deutschen Markt und kann rezeptfrei erhalten werden. Es mangelt jedoch an studienbasierten Belegen. Darum bleibt festzuhalten: Die Wirkungs- und Anwendungslage ist nicht eindeutig geklärt.

In einigen bereits durchgeführten Studien konnten positive Effekte bei Erkrankungen wie Epilepsie, Alzheimer, Schizophrenie, Depressionen, chronischen Schmerzen oder Multipler Sklerose beobachtet werden. Allerdings ist es hier wichtig zu erwähnen, dass viele dieser Erkenntnisse auf Tierversuchen basieren und dass einige wenige Studien für eine generalisierte Aussage häufig nicht ausreichen. Man benötigt viele verschiedene statistisch valide Studien, die zusammenfassend ausgewertet werden können (sog. ‚Meta-Analyse‘), um wissenschaftlich evidente Effekte ableiten zu können. Erwarten Sie von einer Anwendung daher besser keine Wunder.

Bevor Sie CBD-Öl verwenden, sollten Sie stets Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt miteinbeziehen. Dadurch vermeiden Sie, Schaden durch Neben- und Wechselwirkungen zu nehmen.

Fakten-Box – CBD-Öl

  • basiert auf dem Pflanzenstoff Cannabidiol
  • wird aus der Hanfpflanze Cannabis sativa gewonnen
  • seit 2016 auf dem deutschen Markt erhältlich
  • wenig Studien, die Neben- und Wechselwirkungen sowie konkrete Anwendung untersuchen

Wirkung

  • verstärkte Schmerzlindernderung in Kombination mit THC
  • Beruhigung
  • Entzündungshemmung
  • antiepileptische Effekte
  • angstlösend
  • antipsychotisch
  • Senkung des Augeninnendrucks (wichtig bei Glaukom)

Anwendungsfelder

Häufige Patientenfragen

Ist CBD-Öl legal?

Dr. Dr. T. Weigl:
Ja, in Deutschland wie auch in der Schweiz ist Cannabidiol-Öl legal erhältlich. Seit 2016 sind Arzneien als nicht verschreibungspflichtige Präparate in der Apotheke erhältlich. Auch in Drogerien wir dm oder Rossmann konnte man zwischenzeitlich CBD-Produkte erwerben. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Produkteinordnung wurden diese allerdings nach kurzer Zeit wieder aus dem Programm genommen.

Übernehmen Krankenkassen die Behandlung mit CBD?

Dr. Dr. T. Weigl:
Grundsätzlich übernehmen Versicherungsträger nicht die Kosten, die bei einer Cannabidiol-basierten Behandlung entstehen. Bei einigen Ausnahmen aber – wie ausgewählten schweren Erkrankungen – zahlen auch gesetzliche Krankenkassen die Therapie. Informieren Sie sich daher am besten direkt bei Ihrer Krankenkasse. Weiterführende Informationen zum Thema Kostenübernahme können sie unserem Artikel Gesundheit in Deutschland: GKV, Zusatzversicherungen und individuelle Gesundheitsleistungen entnehmen.

Gibt es Cannabidiol auch in anderer Form als Öl?

Dr. Dr. T. Weigl:
Neben den CBD-Ölen gibt es auch andere Formen von Cannabidiol-Produkten. Es gibt Sprays, die Sie im Mund anwenden können. Das bekannteste ist das Mittel Sativex, was eine Fertigarznei ist. Es enthält neben Cannabidiol allerdings auch THC, weswegen es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Das Spray wird bei Menschen eingesetzt, die von mittelschweren bis schweren Spastiken – hervorgerufen durch Multiple Sklerose – betroffen sind.

Wo kann ich möglichst günstiges CBD-Öl kaufen?

Dr. Dr. T. Weigl:
Grundsätzlich gilt leider auch bei medizinischen Produkten häufig – je niedriger der Preis, desto minderwertiger das Produkt. Bei CBD-Öl gibt es preislich nach oben hin nur wenig Grenzen. Ob die Qualität dabei stimmt, ist zumindest bei einem Erwerb im Internet fraglich. Häufig übersteigen die dort zu kaufenden Produkte den in deutschland zugelassenen CBD-Gehalt von 0,2 % deutlich. Auch das berauschende THC kann in nicht zugelassener Menge enthalten sein. Beraten Sie sich vor dem Kauf mit Ihrem Arzt oder Apotheker und kaufen Sie keine Öle aus dubiosen Quellen.

Typisches Patientenbeispiel

Diese elendige Migräne! Caro ist genervt. Sie hatte für heute so viele Pläne: Wäsche machen, etwas aufräumen und später mit ihrer besten Freundin und deren Hund im Wald spazieren gehen. Aber nein. Schon gestern hatte sie die altbekannte Müdigkeit und Gereiztheit bemerkt. Symptome, die auf eine Migräneattacke weisen. Jetzt ist diese in vollem Gange. Missmutig schreibt sie besagter Freundin, dass sie wohl nicht wird kommen können. Diese antwortet prompt: „Hey! Wie schade. Ich habe gerade meine Mutter gefragt. Die sagt, du sollst mal CBD-Öl ausprobieren! LG!“ Caro runzelt die Stirn – CBD-Öl? Was ist das denn? Sie beginnt, sich im Netz zu informieren. Dort findet sie viele Informationen über das neue Wunder-Öl aus der Cannabispflanze, das vor allem bei Migräne zu bahnbrechenden Erfolgen führen soll. Sie ist begeistert: Pflanzlich und wirksam! Caro beschließt, sich an ihre Hausärztin zu wenden, sobald ihre Migräneattacke nachgelassen hat, um sie auf diese Therapiemöglichkeit anzusprechen.

Ein paar Tage später sitzt sie bei Ihrer Ärztin im Behandlungszimmer und beginnt direkt, sie über das neue Zauber-Öl auszufragen. Caro hat sogar ein paar Angebote aus dem Internet ausgedruckt. Die Ärztin schaut eher sparsam daher. Zwar hält sie sich mit ihrer Kritik zurück, weist aber darauf hin, dass die Wirksamkeit von CBD-Öl in Zusammenhang mit Migräne einfach nicht belegt ist. Nach momentaner Studienlage bringt das Öl vor allem eines: Viel Geld für den Hersteller. Ob sich dies in Zukunft durch andere Dosierungen und weitere Untersuchungen ändern kann, bleibt abzuwarten. Caro ist gespannt, ob es bald neue Ergebnisse in der Forschung mit CBD-Öl geben wird. Bis dahin lässt sie lieber die Finger von dieser Alternative.

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Haben Sie Erfahrungen mit CBD-Öl? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!

Autor: : Dr. Dr. Tobias Weigl, Andrea Lorenz
Redaktion: Marek Firlej, Arlen-Celina Lücke
Veröffentlicht am: 08.02.2019

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Quellen:

  • Ärzteblatt (2017): Wenig Evidenz für die Wirksamkeit von Cannabinoiden in der Schmerz- und Palliativmedizin. In: aerzteblatt.de
  • Helga Blasius (2018): Cannabidiol-Produkte bald in der Apotheken-Freiwahl? In: Deutsche Apothekerzeitung. Artikel vom 10.4.2018.
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (2016): Cannabidiol. Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht vom 19.01.2016.
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung:Klinische Studie zur Wirksamkeit von Cannabidiol CR (Arvisol®) als Zusatztherapie zu einer Behandlung mit Olanzapin oder Amisulprid im Frühstadium einer Schizophrenie. In: gesundheitsforschung-bmbf.de.
  • Deutsche Apotheker Zeitung (2019): Rossmann und dm nehmen CBD-Öle aus dem Sortiment. In: deutsche-apotheker-zeitung.de.
  • R. Ferro u. a. (2018): GPR55 signalling promotes proliferation of pancreatic cancer cells and tumour growth in mice, and its inhibition increases effects of gemcitabine. In: Oncogene 37, S. 6368–6382.
  • Franjo Grotenhermen u. a. (2015): Cannabidiol. Ein cannabishaltiges Compendium. Inklusive veganer Back- und Kochrezepte. Nachschatten-Verlag, Solothurn.
  • Franjo Grotenhermen (2017): CBD. Ein Cannabinoid mit Potenzial. Nachtschatten Smart Books, Solothurn.
  • Kerstin Iffland u. a. (2017): An Update on Safety and Side Effetcs of Cannabidio: A Review of Clinical Data and Relevant Animal Studies. In: Cannabis Cannabinoid Research 2/1.
  • Falasca u. a.(2018): GPR55 signalling promotes proliferation of pancreatic cancer cells and tumooir growth in mice, and its inhibition increases effects of gemcitabine. In: Oncogene 37, S. 6368–6382.
  • WHO (Hg.) (2017): Cannabidiol (compound of cannabis). Online Q&A. In: who.int.
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5 Antworten
  • Andre Brüning
    14.05.2019 19:11

    Wir haben Ihren Artikel über CBD Öl gelesen der sehr aufschlussreich ist. Wir sind jedoch der Meinung, dass es jeder selber testen sollte um seine eigenen Erfahrungen machen zu können.

    • Yvonne Seidel
      21.10.2021 13:09

      Wir sind doch froh, dass man über Erfahrungen von anderen im Internet lesen kann. Meine Meinung 🙂
      Ich persönlich habe ebenfalls gute Erfahrungen mit CBD (wegen Schlafstörungen)

  • sevcan keskin
    16.08.2021 22:40

    vielen Dank, jetzt ist mir klar, dass CBD Öl für die meisten ein Hoffnungsträger gegen Kopfschmerzen ist, aber da sie wirklich nicht immer wirkt (sogar selten), erklärt es sich auch,dass dazu verlässliche Studien fehlen. Ich persönlich merke,dass es in schlimmsten Fällen kaum hilft und ich wieder zu Schmerzmitteln wie Novaminsulfon, Ibuprofen, Paracetamol Zäpfchen oder zu Naproxen greife.
    Hanföl hab ich auch da.
    cbd öl schmeckt nicht und heute hab ich gemerkt, dass wenn ich schwitze, nach diesem Zeug rieche.
    Dennoch lasse ich es nie unausprobiert – vielleicht, weil es 1x gewirkt hatte.
    ist wenig, aber Hauptsache weniger chemische Medikamente nehmen..dachte ich.
    nun hab ich ne Flasche aus Schweiz,. bio Produkt und setze Hoffnung darauf. mal sehen. ich habe viel zu oft Kopfschmerzen und kenne die Gründe leider nicht. weiss nicht, wo ich ansetzen soll

  • Nina Hayder
    11.01.2022 07:49

    Meine Freundin muss nun immer CBD nehmen. Gut zu wissen, dass dieses nach dem Verkehrsrecht nicht als Betäubungsmittel gilt, da es Müdigkeit auslösen kann. So kann sie ohne Probleme weiterhin Auto fahren.

  • Ela
    15.05.2022 22:05

    die frei verkäuflichen CBD öle, bringen bei chron. Schmerzen nichts. Salatöl wäre das gleiche.
    Drops und anderes schon gleich gar nicht.
    Vollspektrumöl soll einigen mit Fibro und Pnp geholfen haben….
    ich denke bei Schmerzpatienten hilft eh nichts von den drei käuflichen, sondern höhere Ingaltsstoffe.
    Es gibt ja verschiedene Sorten… Blütensorten, die man am besten inhaliert. diese Aufnahme soll am effektivsten sein. es gibt CBD reiche oder THC reichere sorten… Aber dazu braucht man erfahrene u. beratende Ärzte, welche auch die Sorten kennen, und ein Rezept zum Erwerb! woran es meist bisher scheitert. Es gibt keinen Kassenarzt.

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